2024 – Gartentipp 17 – Tag der Birne – vierter Sonntag im April

Weltweit und in zahlreichen Sorten wird die Birne angebaut. Als zweitwichtigste Kernobstart steht sie jedoch im Schatten des Apfels. Zu Unrecht, finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Der Tag der Birne am 28. April 2024 will ihre Bedeutung als gesundes, heimisch erzeugtes oder selbst im Garten angebautes Obst herausstellen.

Im Schatten des Apfels

Als wärmeliebende Obstart gedeihen Birnen nicht überall oder bringen nicht die sortentypischen Geschmackseigenschaften hervor. Früher standen sie daher in warmen Regionen und an geschützten Standorten wie Schloss- und Klostergärten bzw. Wandspalieren. Die Klimaerwärmung mit längeren Vegetationszeiten erweitern die Anbaumöglichkeiten. Die „deliziöse“ Frucht kann nun auch in Bergländern in guten Qualitäten ausreifen.

Von Nachteil ist die im Vergleich zu Apfel geringere Lagerfähigkeit unter „Hausbedingungen“. Selbst Lagerbirnen hielten oft nur bis Januar. Daher wurden von den bis Mai haltbaren Spätäpfel traditionell mehr Bäume, sowohl im Streuobst wie im Hausgarten, gepflanzt.

Obwohl der Handel und vor allem direkt absetzende Obstbetriebe geschmackvolle Sorten inzwischen ganzjährig anbieten, stehen Birnen – anders als in Nachbarländern – in der Gunst der deutschen Verbraucher auf niedrigem Niveau. Werden Äpfel pro Kopf mit 18 kg verzehrt, liegt diese Zahl für Birnen bei lediglich 4 kg.

Vielfalt an Sorten

In Europa geht man von etwa 2000 Birnensorten aus. Für den Frischverzehr bietet der Markt eine Vielzahl zart schmelzender, süß-aromatischer und sehr saftiger Tafelfrüchte an. Diese werden in Erwerbsanlagen produziert, vor allem Sorten wie ‘Conference‘, ‘Vereinsdechant‘, ‘Alexander Lucas‘, ‘Williams Christ‘, ergänzt um Neuheiten wie ‘Novemberbirne‘ (Markenname Xenia) oder ‘Uta‘. Tafelware kann auch aus extensiven Beständen z.B. Streuobstanbau stammen. Hier finden sich „Schätze“ wie ‘Gräfin von Paris‘, ‘Gellerts Butterbirne‘, ‘Gute Luise‘, ‘Clapps Liebling‘ und ‘Köstliche von Charneux‘.

Daneben stehen vor allem in Streuobstwiesen spezielle Sorten für die Saft-, Wein-, Cider- ,Most- und Edelbrandherstellung. Dafür eignen sich unter anderem ‘Gelbmöstler‘, ‘Wahlsche Schnapsbirne‘, ‘Fässlesbirne‘, ‘Palmischbirne‘, ‘Oberösterreichische Weinbirne‘, ‘Champagnerbratbirne‘, ‘Mollebusch‘, ‘Stuttgarter Geishirtle‘, ‘Sußbirne‘ und viele weitere traditionelle Sorten. Wenngleich ihre äußeren Fruchtqualitäten heutigen Ansprüchen nicht mehr genügen, sorgen charaktervolle Inhaltsstoffe für hervorragende Erzeugnisse. Dörr- oder Hutzelbirnen sind als Trockenfrüchte eine Delikatesse – sei es zum Naschen oder der Verarbeitung zu Früchtebrot.

Birnen im Freizeitgartenbau

In Hausgarten und Streuobst werden Birnen nach wie vor in geringem Maße gepflanzt. Gründe sind Schaderreger. Zum einen der Befall durch Feuerbrand, der verstärkt in größeren Anpflanzungen in den Hauptanbaugebieten auftritt. Zum anderen der Birnengitterrost, der zahlreiche orangefarbene, später braune Flecken an den Blättern hervorruft und im Freizeitgartenbau kaum bekämpft werden kann. Dieser Schadpilz kann alle Sorten befallen und ist je nach Standort, vor allem aber je nach Witterung unterschiedlich stark ausgeprägt.

Für kleine Gärten eignen sich Birnenspaliere an Mauern, Zäunen und Wänden. Des Weiteren Säulenbirnensorten wie ‘Decora‘, ‘Obelisk‘, ‘Condora‘, die ohne Anschnitt ähnlich den Säulenäpfeln einen schmalen Wuchs ausbilden.

Birne mehr wertschätzen

Zweifelsohne ist dieses Kernobst gesund, obwohl es etwas mehr Zucker als der Apfel besitzt. In Rahmen der „Five-a-day-Regel“ sollte sie viel mehr sowohl als Tafelfrucht als auch in verarbeiteter Form in die Ernährung einbezogen werden. Besonders Kinder lassen sich durch dieses süße, saftige Obst begeistern. Probieren Sie auch verschiedene Sorten, die vor allem in direkt absetzenden Obstbaubetrieben in Ihrer Region angeboten werden und entdecken Sie dabei die Vielfalt im Geschmack. So werden Sie gewiss Ihren Liebling finden.

Im Übrigen trägt der Verzehr von Birnenprodukten aus dem Streuobstanbau zum Erhalt dieser wertvollen Bestände bei. Die besonderen Erzeugnisse sind Ausdruck der Sortenvielfalt und sorgen für Abwechslung.

Hubert Siegler, Bayerische Gartenakademie

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2024 – Gartentipp 16 – Blick in den Garten

Alles grünt und blüht im Garten. Die Bodenfeuchte und die warmen Temperaturen sorgen dafür, dass alles sehr zeitig sprießt und blüht. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich darüber, konnten aber auch schon erste Schädlinge beobachten.

Frühe und üppige Blüte

Durch die milden Temperaturen der letzten Wochen, sogar ohne Frostnächte, konnten die Pflanzen zügig durchstarten und wurden im Wachstum nicht gehemmt. Somit liegen wir in der Vegetation um gut drei Wochen früher. In diesem Jahr erfreuten uns die großen Blüten der Magnolien in der schönsten Pracht. Häufig waren sie doch in vielen Jahren frostigen Nächten zum Opfer gefallen. Viel Freude bereiten noch immer Narzissen. Frühe Arten und Sorten waren schon vor einigen Wochen in Blüte und jetzt noch blühen spätere in Weiß und Gelb. Auch andere Zwiebelblumen zeigen sich von ihrer schönsten Seite: Traubenhyazinthen, Blausternchen (Scilla) und die verschiedenen Tulpen. Überwältigende rosa und weiße Blütenträume sind momentan Zierkirschen und Zieräpfel. Auch die Felsenbirne (Amelanchier) überzeugt mit einer weißen Blütenwolke. Leider sorgen die warmen Tage auch für ein rasches Abblühen. An Obstgehölzen blühen bereits Apfel, Birne und Kirsche, während sie bei Zwetschge und Pfirsich schon vorbei ist. Bei schwarzer Johannisbeere, Stachelbeere und Erdbeere dauert es nicht mehr lang, erste Heidelbeerblüten werden gerne von Hummeln beflogen. Verschiedenste Wildbienen (z.B. Mauerbiene, Sandbiene, Blauschwarze Holzbiene, Hummeln), Honigbienen und andere Insekten finden bei einem vielfältigen Blütenangebot Nahrung. Auch Gänseblümchen und Löwenzahn im Rasen sind eine willkommene Nahrungsquelle.

Alles wächst

Das Grün wird stetig mehr: Hainbuchenhecken treiben aus, Stauden schieben sich mehr und mehr aus dem Boden, aber auch unerwünschte Gartenkräuter beginnen zu wuchern. Haben Sie die Möglichkeit ein Eck mit Brennnesseln zu belassen? Dies sind begehrte Futterpflanzen für verschiedene Schmetterlingslarven, z.B. die Raupen des Tagpfauenauges. Die Rasengräser benötigen nun einen regelmäßigen Schnitt. Das Schnittgut können Sie gleich als dünne Mulchschicht auf Baumscheiben, unter Hecken, im Staudenbeet oder frisch bepflanzten Gemüsebeeten verwenden.

Während erste Salate und Kohlrabi, Radies und Möhren in den Gemüsebeeten wachsen, lassen sich schon bald Rhabarberstangen ernten. Frische Kräuter bereichern den Speiseplan und würzen die Mahlzeiten. Beliebt und erntereif sind vor allem Schnittknoblauch, Schnittlauch und Bärlauch sowie Sauerampfer und überwinterte Petersilie.

Erste Schädlinge

Leider entwickeln sich bei den milden Temperaturen auch die Schädlinge sehr schnell. Die gefräßigen Raupen des Buchsbaumzünslers sind von wenigen Millimetern schnell auf einige Zentimeter gewachsen. Die Schäden sind schon erkennbar. Hier muss schnell gehandelt werden, um den Buchs noch einigermaßen ansehnlich zu erhalten.

Blattläuse treten oft zuerst an Rosen auf. An den jungen Trieben wurden sie schon gesichtet. Auch hier ist das manuelle Entfernen (Zerdrücken) an den Triebspitzen die erste Wahl. Rote Blasen an den jungen Johannisbeerblättern deuten auf den Befall durch die Johannisbeerblasenlaus hin. Sie sitzen an der Blattunterseite und durch die Saugtätigkeit entstehen die Blasen.

Lustiges Treiben im Garten

Schon seit einigen Wochen findet man auffallend viele heimische Siebenpunkt-Marienkäfer, die oft unter einer Laubschicht überwintert haben. Sie halten die schon auftretenden Blattläuse in Schacht. Blattläuse sind außerdem Nahrung für kleine Jungvögel. Die Vogeleltern sind schon fleißig beim Nestbau und in Brutlaune. Viele Insekten schwirren durch den Garten auf der Suche nach Nahrung. Mauerbienen und Sandbienen sowie Hummeln sorgen für Nachwuchs und bauen ihre Nester. Was können Sie beobachten? Blicken Sie mit Freude, aber auch mit wachsamem Auge, in den Garten.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2024 – Gartentipp 15 – Ein besonderer Geburtstag – drei Jahrzehnte Bayerische Gartenakademie

Unglaublich, aber wahr: die Bayerische Gartenakademie ist jetzt 30 Jahr! Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie freuen sich, schon so lange als Dienstleister für den Freizeitgartenbau tätig zu sein und stellen diese besondere Anlaufstelle vor, die sich der Belange der Freizeitgärtner annimmt.

Während Gartenbaubetriebe eine zuständige Beratungsstelle haben, waren Freizeit-/Hobbygärtner meist auf sich gestellt. Gut, dass die Bayerische Gartenakademie gegründet wurde.

Aus der „Informationsstelle für Haus- und Kleingärtner“ wird die „Bayerische Gartenakademie“

Im Herbst 1986 begann es an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim mit der „Informationsstelle für Haus- und Kleingärtner“. Schon im darauffolgenden Frühjahr wird das Gartentelefon für die persönliche Beratung eingerichtet. Doch damit nicht genug: erkennbar ist der Bedarf wissenschaftlich fundierte sowie neutrale und unabhängige Informationen auch für den Freizeitgartenbau weiterzugeben. Dies ermöglicht die Angliederung an die LWG. So können den Freizeitgärtnerinnen und Freizeitgärtnern Forschungsergebnisse und Informationen aus den Versuchsbetrieben aktuell und in verständlicher Weise vermittelt werden.

Am 1. April 1994 erfolgt schließlich die Gründung der Bayerischen Gartenakademie durch den damaligen Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet. Sie wird die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland.

Die Bayerische Gartenakademie – umfangreiche Informationen rund um den Garten

Die Bayerische Gartenakademie bietet einen weitreichenden Informationspool rund um den Garten. So gehören auch heute noch kurze Gartentipps und umfangreichere Informationsschriften dazu. Und natürlich das Gartentelefon, an dem an zwei Tagen in der Woche die Fragen der Freizeitgärtner persönlich beantwortet werden. Zeitlich unabhängig können Sie Fragen per Mail stellen.

Entwicklungen und Veränderungen machen auch im Garten nicht halt. Themen wie Biodiversität, Klimawandel und Wassermanagement sowie Urban Gardening rücken in den Focus. Durch neu auftretende Fragen und Probleme der Freizeitgärtner werden die Aufgaben und Tätigkeiten der Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie immer zahlreicher, vielfältiger und komplexer.

Die Freizeitgärtner können sich im Internet fachlichen Rat in unseren Informationsschriften zur Pflege und Gestaltung von naturnahen Gärten holen. Der Gartenblog bietet wöchentlich kurz und knapp Aktuelles aus dem Garten, oft von der Gemüseschaufläche in Veitshöchheim, die Gemüse unter verschiedenen Aspekten in den Mittelpunkt stellt. Ebenfalls jede Woche erscheint der Gartentipp, der einen kurzen Blick auf interessante Garten-Themen wirft und auch von der Presse aufgenommen wird und dort bayernweit erscheint. Im monatlichen Gartencast können Sie Gartentipps vom Fachmann zu einem tiefer ausgeführten Thema hören.

Bei Seminaren und Fachführungen zu verschiedenen Gartenthemen eröffnen sich Möglichkeiten den direkten Kontakt von interessierten Freizeitgärtnern und der Bayerischer Gartenakademie zu pflegen. Durch Online-Seminare mit Vorträgen werden Gartenthemen der breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht, die zuhause am Bildschirm verfolgt werden können. Auch die Jüngsten werden an den Garten herangeführt. In Kinderworkshops werden Themen wie Nützlinge, Bienen, Obst und Boden kindgerecht behandelt und mit Aktivitäten greifbar gemacht.

Die Mitarbeiter der Bayerische Gartenakademie stehen bei Fachfragen Beratern staatlicher Stellen und Verbänden zur Verfügung. Zudem pflegt die Bayerische Gartenakademie ein Netzwerk mit anderen Gartenakademien und den Freizeitgartenbauverbänden, übernimmt Koordinierungsfunktionen im Bereich des Freizeitgartenbaus. Durch spezielle Seminare erfolgt die Schulung von Multiplikatoren der Vereine und Verbände, die dann wieder als Berater vor Ort tätig sind und ihr Wissen an andere Hobbygärtnerinnen und -gärtner weitergeben. Immer wieder werden neue Projekte aufgenommen und durchgeführt, denn der Garten bietet ein ungemein umfangreiches Themen-Potential.

Immer wieder wenden sich Redakteure von Print- und Online-Medien an die Fachleute, um fachliche Unterstützung bei Gartenthemen zu bekommen. Im Fernsehen sehen Sie ab und zu kurze Sequenzen mit Akteuren der Bayerischen Akademie. Und auch im Hörfunk sind wir präsent. Schon seit einigen Jahren geben Experten der Bayerischen Gartenakademie aktuelles Fachwissen und wertvolle Gartentipps auch im Radio an die Freizeitgärtnerinnen und Freizeitgärtner weiter. Sie greifen gärtnerische Themen auf und beantworten spezielle Fragen im Bayerischen Rundfunk, Antenne Bayern und verschiedenen Lokalsendern. Einen festen Platz im Hörfunk gilt der Gartensprechstunde in der Sendung „Habe die Ehre“ auf dem Sender BR-Heimat. Von März bis Oktober geht es einmal monatlich freitags von 10 bis 12 Uhr um aktuelle Themen rund um den Garten. Vorab und während der Sendung gestellte Fragen beantworten die Experten der Bayerischen Gartenakademie live im Studio. Auch Zuhörerinnen und Zuhörer außerhalb Bayerns bis nach Neuseeland verfolgen die Gartensprechstunde. Nächste Termine sind 12. April und 17. Mai 2024.

Wer möchte schöne Gärten sehen? Gartentourismus ist im Kommen. Absolventen der Qualifizierung Gästeführer „Gartenerlebnis Bayern“ führen durch private und öffentliche Gärten sowie Parks in ganz Bayern. Führungen durch die Schaugärten und Versuchsflächen der LWG geben Einblicke in die Arbeit der Betriebe in Veitshöchheim und informieren zu verschiedenen Aspekten im Garten. Auch Streuobst liegt im Trend und der Streuobstpakt Bayern hat inzwischen Fahrt aufgenommen. So führt die Bayerische Gartenakademie zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Instituten und Fachbereichen die Qualifikation Gästeführer „Streuobsterlebnis Bayern“ durch. Gästeführer sind „Botschafter“ ihres Metiers und geben das besondere Wissen rund um gärtnerische Themen unserer Kultur- und Gartenlandschaft weiter. Außerdem bildet die Bayerische Gartenakademie Zertifizierer für die Gartenzertifizierung “Bayern blüht – Naturgarten” aus. Diese beraten interessierte Gartenbesitzer im Sinne der Ziele der Naturgartenzertifizierung und zertifizieren angefragte Gärten.

Die Gartenkultur und auch die „Gärtner“ haben sich verändert. Verschiedenartige Gartenliebhaber brauchen Beratung und Hilfestellung bei ihrem Garten; seien es „Urban Gardener“, sogenannte Selbstversorger oder auch entspannungsorientierte Gärtner. Das Ziel der Bayerischen Gartenakademie ist stets die Beratung zu einem naturnahen und abwechslungsreichen Garten, der auch mit den neuen Anforderungen an das Klima zurechtkommt und Wohlfühlort für alle wird.

Lernen Sie die Bayerische Gartenakademie kennen und nutzen Sie das das umfangreiche Informationsangebot! Hier finden Sie viele Antworten zu Ihren Fragen, Sie erfahren Aktuelles und erhalten fundiertes Wissen, das sich über viele Jahre aufgebaut hat. Wir hoffen, Ihnen weiterhin ein kompetenter Ansprechpartner für den Garten zu sein und zu bleiben. Dann heißt es in fünf Jahren: unglaublich, aber wahr – die Bayerische Gartenakademie wird 35 Jahr!

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2024 – Gartentipp 14 – Ein Garten hält gesund

„Der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten“. Diese Aussage von Gärtner Pötschke freut alle Freizeitgärtner, denn sie zeigt, wie umfassend gesund ein Garten sein kann. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie zeigen ein paar der vielfältigen Aspekte auf.

Der Weltgesundheitstag am 7. April gibt Anlass, auf die gesundheitlichen Aspekte des Gartens einzugehen: sei es die Ernährung mit eigenem Obst und Gemüse oder die Bewegung im Garten.

Obst und Gemüse: besondere Produkte aus dem Garten

Selbst in einem kleinen Garten, auf nur wenigen Quadratmetern, ist es möglich eine Vielfalt verschiedener Gemüsearten und auch manches Obst anzubauen. Und was ist frischer als von der Pflanze in den Mund? Sei es die rote Erdbeere, der knackige Apfel, der frische Salat, die junge Möhre oder das Radies. Hier können Sie nach Bedarf und Laune anbauen und ernten. Zudem haben Sie Einfluss auf den Anbau und die Pflege der Pflanzen.

Sie pflanzen an, was Ihnen besonders gut schmeckt und gelingt. Auch Neuheiten oder Besonderheiten/Spezialitäten können gut ausprobiert werden. Experimentierfreudige versuchen beispielsweise Neuseeländer Spinat, Süßkartoffeln, Gemüsesoja/Edamame, Erdnuss und Kichererbsen im Gemüsebeet. Schwarze, rote und gelbe Himbeeren, verschiedene Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren bereichern den Naschobstteller. Die Schwarze Apfelbeere Aronia ist ein weiteres Superfood aus dem Garten. Natürlich begrenzt die Gartengröße die Vielfalt der Anbaumöglichkeiten. Aber mit klugen Überlegungen kann auch ein Balkon gesunde Frische liefern; z.B. Kräuter, Salate und Erdbeeren in Balkonkästen und Kisten, Tomaten und Beerenobst im Kübel.

Der Garten für die Gesundheit und das Wohlbefinden

Gartenarbeit hält fit. Durch die fast täglichen Arbeiten draußen im Freien kommt der Kreislauf in Schwung. Außerdem ist Gartenarbeit sehr abwechslungsreich. Mit Umgraben, Rückschnitt, Unkrauthacken und Jäten, Gießen, Säen und Pflanzen werden verschiedene Muskeln beansprucht. Selbst im fortgeschrittenen Alter sind regelmäßige Arbeiten im Garten möglich. Sie halten fit und mobil – Gartengymnastik.

Gartentherapie oder Therapiegarten? Ein Garten ist gut für die Psyche. Er lässt sich mit allen Sinnen wahrnehmen. Denken wir an den Duft der Blüten und Kräuter, die bunten Farben der Blumen im Frühling und der Blätter im Herbst, das Plätschern von Wasser, das Summen der Insekten……und natürlich der Geschmack von süßen Beeren, würzigen Kräutern und frischem Gemüse. Der Garten ist ein Genussort, der zudem entspannt und belehrt, wenn wir es zulassen. Denn ein Garten ist bei weitem nicht nur mit Arbeit verbunden. Doch beispielsweise auch das Unkrautjäten kann zur Therapie werden, wenn man Ablenkung braucht und Arbeiten ohne viel Denken. Ein Stück Garten erdet. Er bringt uns bei, wie sich die Natur verhält, dass es Zeit und Geduld braucht, bis eine Pflanze wächst und Ernte bringt. Witterung und Jahreszeiten verändern das Gartenbild fast täglich. Wir erleben dadurch die Jahreszeiten bewusster. Es gibt immer etwas zum Schauen und Staunen.

Der Garten für Biodiversität und Klima

Ein naturnaher Garten ist ein Paradies für viele: für uns Menschen, aber auch für Tiere. Durch die Vielfalt an Pflanzen, die Blüten und Früchte hervorbringen fühlen sich Insekten, Vögel und kleine Säugetiere wohl. Die Vielgestaltigkeit mit Wasserstellen und Teich, Totholz, Hecken und Trockenmauern bietet verschiedensten Tieren Lebensraum und Unterschlupf.

Ein Garten definiert sich aber auch durch sein „Grün“. Große Bäume spenden kühlen Schatten. Aber auch kleine Bäume und Sträucher verbessern mit ihren Blättern die Luft. Die Verdunstung grüner Blätter kühlt die Umgebung. Sogar kleine Pflanzen zwischen Pflasterwegen sind wichtig. Geschickt eingeplant, verlängert sich der Aufenthalt im Garten, auch an heißen Tagen.

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2024 – Gartentipp 13 – Frische Kräuter zum Osterfest

Wie schön, dass es Frühling ist! Es ist die Zeit des Erwachens nach dem Winter. Mit frischem Grün verschiedener Kräuter können Sie die Osterspeisen würzen. Die Fachleute der Bayerische Gartenakademie geben Tipps zu Kräutern, die auch jetzt schon im Garten zu finden sind.

Kräuter bieten im Frühling schon die ersten Vitamine gegen den Winterblues. Ein paar Pflanzen spitzen im Garten aus der Erde, andere bietet der Handel im Topf an.

Speisen mit frischem Grün

Traditionell gibt es am Gründonnerstag Eierspeisen mit grünen Zutaten. Meist Spinat, kann er doch mit jungen Brennnessel- und Gierschblättern aus dem „wilden Eck“ des Gartens ersetzt oder angereichert werden. Für die „Grüne Soße“ finden die feingehackten Kräuter Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch Verwendung; anderenorts auch mit Dill und Zitronenmelisse.

Nutzen Sie auch für den Osterbrunch frische Kräuter. Schnittlauch, Petersilie und Kresse werden oft als Garnierung verwendet, aber auch die feinen Triebe des Gewürzfenchels. Kresse können Sie noch ganz schnell auf der Fensterbank anziehen, um sie an den Ostertagen zu nutzen. Innerhalb einer Woche haben sie erntefähige Keimlinge. Übrigens sieht es auch hübsch als Tischdekoration aus, wenn z.B. aus kleinen Schälchen, Eierkartons, leeren und gesäuberten Eierschalen kleine grüne Kresse sprießt.

Für das Brot mit Kräuterbutter verwenden Sie Kräuter, die Ihnen zur Verfügung stehen. Vieles treibt neu und frisch. Junge Austriebe der Zitronenmelisse geben einen fruchtigen Frischeton. Auch Sauerampfer und überwinterte junge Borretschblätter sowie die ersten Schnittlauchhalme, Blätter der Wilden Rauke und der Pfefferminze kann man gut nutzen. Zitronenmelisse und Oregano treiben üppig junges Grün. Vergessen wir nicht den Bärlauch, der kräftig Blätter schiebt. Er ergänzt mit Knoblaucharoma, wirkt aber nicht aufdringlich.

Wo die Frühlingssonne fehlt und kalte Temperaturen das Wachstum stoppen, können Sie in kälteren Regionen Vlies über die Kräuter legen. Das regt das Wachstum der Kräuter an.

Sie ärgern sich über „Unkräuter“ im Garten? Viele Wildkräuter bringen ebenfalls Würze in den Speiseplan. Gerade wenn sie jung aus der Erde kommen, sind die Blättchen noch zart und schmackhaft. Dazu gehören beispielsweise Knoblauchsrauke, Löwenzahn, Brennnessel und Giersch, deren junge Blätter in der Küche, z.B. in Salaten, verwendet werden können. Dekorativ schmücken die Blüten von Gänseblümchen und Veilchen. Ganz nach dem Motto: iss dein „Unkraut“ einfach auf!

Ostergeschenke mit Würze

Warum nicht mal zu Ostern Kräuter verschenken? In Gemüsegärtnereien, Gartencentern oder im Lebensmitteleinzelhandel finden Sie verschiedene Kräuter in Töpfen. Viele sind winterhart und können schon bald ins Freie gepflanzt werden, sei es im Kräuterbeet oder in ein Gefäß auf Balkon oder Terrasse. Denken Sie an den Frostschutz. Die Kräutertöpfe wurden im Gewächshaus angezogen und vertragen die Minustemperaturen nicht. Basilikum braucht noch längere Zeit einen Platz auf einer hellen Fensterbank, denn er ist sehr kälteempfindlich. Achten Sie grundsätzlich auf die Pflegeangaben bei den Kräutern. Nicht alle vertragen die kalten Temperaturen gleich gut und werden wie eine Kübelpflanze frostfrei überwintert. Manche Kräuter sind auch nur einjährig, so dass eine Überwinterung gar nicht möglich oder nötig wird.

Kräuter würzen nicht nur unser Essen. Durch den Duft wirken Sie auch auf unser Gemüt und heben die Stimmung. Wenn sie später blühen, sind sie wahre Insektenmagnete und locken Bienen und andere Insekten in den Garten oder auf den Balkon. Verschenken Sie mit Kräutern würzige grüne Osterfreude, auch mal etwas Ausgefallenes – an Familie, Freunde und an sich selbst!

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2024 – Gartentipp 12 – Wildbiene des Jahres 2024: Die Blauschwarze Holzbiene

Ein imposantes Insekt wurde zur Wildbiene des Jahres 2024 ernannt: Die Blauschwarze Holzbiene. „Auffallend durch Größe und Farbe, erkennt man sie immer öfter auch in den Gärten“, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die Heinz Sielmann Stiftung möchte mit der Auszeichnung „Gartentier des Jahres“ auf die ökologische Bedeutung von naturnahen Gärten hinweisen. 2022 erhielt diese Auszeichnung die Blauschwarze Holzbiene.

Die Blauschwarze Holzbiene – was ist das?

Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) tritt von den drei Holzbienen-Arten, die in Deutschland gefunden wurden, am häufigsten auf. Mit einer Größe von zwei bis drei Zentimetern gehört sie somit zu den größten Wildbienen bei uns. Beeindruckend ist auch die blau-schwarze Färbung des hummelartigen Körpers und der Flügel. Doch das Insekt ist harmlos, auch wenn diese Wildbiene sich mit Größe und tiefem Gebrumme in Szene setzt und zunächst Furcht einflößen könnte.

Für den Nestbau benötigt die solitärlebende Biene trockenes Holz. Das Weibchen nagt mit den kräftigen Kiefern in Holzstämme oder -balken bis zu 40 Zentimeter lange Gänge, in denen es die Eier ablegt. Erkennbar ist das Nest am offenen kreisrunden Eingang mit etwa einem Zentimeter Durchmesser und am groben Sägemehl, das beim Bearbeiten des Holzes entsteht.

Die Blauschwarze Holzbiene in den Gärten

Noch vor einigen Jahren unbekannt, trifft man die große Biene immer öfter in den Gärten an. Die Blauschwarze Holzbiene liebt die Wärme, weshalb das Verbreitungsgebiet vor allem in Südeuropa liegt. Doch auch in den warmen Regionen in Deutschland z.B. in Unterfranken fühlt sie sich zunehmend wohl und ist dort vermehrt anzutreffen. Der Klimawandel tut sein Übriges, damit die Holzbiene bei uns heimisch wird.

Viele Gartenpflanzen sind willkommene Nahrungsquellen für die Blaue Holzbiene. Zu den Lieblingspflanzen gehört zweifellos der Muskatellersalbei mit seinen großen Lippenblüten. Doch auch viele anderen Blüten besucht die große Biene. Selbst an den Winterblühern und Vorfrühlingsblühern wie Schneeglöckchen und Schneeglanz (Chionodoxa) sowie Winterjasmin und Winter-Heckenkirsche (Lonicera purpusii) ist sie zeitig im Jahr zu finden. Gerne sucht sie Nahrung bei Flockenblume und Blauregen. Selbst Beet- und Balkonpflanzen sind attraktiv. So können die Holzbienen beispielsweise an verschiedenen Ziersalbei-Arten und -Sorten beobachtet werden. Auch wenn Schmetterlingsblütler und Pflanzen mit Lippenblüten bevorzugt beflogen werden, so sucht die Holzbiene auch andere Blüten auf.

Holzbienen bauen ihre Nester gerne in totes Holz. Dies kann ein abgestorbener dicker Ast eines Obstbaumes sein, auch die Holzlege, wo Brennholzstücke verschiedener Stärke lagern oder andere Ecken mit totem Holz sowie Pfähle von Holzzäunen. Das Aufstellen eines Totholzbaumes bietet ebenfalls Nistmöglichkeit und strukturiert zudem den Garten. Beobachten Sie vermehrt Holzbienen im Garten, so haben sie möglicherweise in der Nähe ein Nest angelegt. Da das unverschlossene Nest auch bewacht wird, kann es sein, dass Personen, die diesem zu nahekommen, angeflogen werden. In naturnahen und strukturreichen Gärten mit alten Obstbäumen sowie Streuobstwiesen mit einem reichhaltigen und vielfältigen Blütenangebot fühlt sich die friedfertige Blaue Holzbiene wohl.

 

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2024 – Gartentipp 11 – Für den Schnitt nicht zu spät

Darf ich Gehölze im Garten nur zwischen Oktober und Februar schneiden?“ Momentan liest man häufig mit Bezug auf den Naturschutz, dass Schnittmaßnahmen nach den 1. März nicht mehr erlaubt sind. Aus gärtnerischer Sicht ist dies aber nicht in allen Fällen sinnvoll. Dennoch ist stets auf den Vogelschutz zu achten. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie versuchen „Licht ins Dunkel“ zu bringen.

 Das sagt das Bundesnaturschutzgesetz

Es ist verboten, Bäume, die außerhalb des Waldes oder gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen. (BNatSchG §39, Abs. 5, Satz 1 Nr. 2)

Dieses zeitlich befristete Verbot gilt also nicht für Bäume im Siedlungsbereich innerhalb von Haus- und Kleingärten sowie Streuobstwiesen. Auch wenn Streuobstwiesen in der freien Natur stehen, sind sie als gärtnerisch genutzte Fläche eingestuft. Das Roden von Bäumen ist also ganzjährig möglich, sofern keine Naturschutzgründe z.B. Brut- und Lebensstätten von Tieren oder Baumschutzverordnungen für Rode- und Schnittmaßnahmen dagegensprechen. Diese Regelungen gilt es zu beachten.

Ein „auf Stock setzen“ (radikaler Schnitt auf ca. 30 cm Triebhöhe) oder komplettes Roden von ganzen Hecken oder Gebüschen ist jedoch auch im Garten verboten. Dies sollte in den Monaten Oktober bis Februar passieren, was auch gärtnerisch sinnvoll ist. In dieser Zeit ist die Vielzahl der Gehölze ohne Laub, was die Schnittmaßnahmen und die Entsorgung des Schnittgutes wesentlich erleichtert. Doch auch hier gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die Sie beispielsweise an der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes oder der Stadt erfragen können. Dies betrifft z.B. die Verkehrssicherungspflicht, behördliche Anordnungen, geringfügiges Entfernen bei Verwirklichung von Baumaßnahmen.

Umsetzung im Garten

Doch was bedeutet das nun konkret? Was darf ich in der Zeit von März bis September noch schneiden? Grundsätzlich sind Form- und Pflegeschnitte von Hecken und Gehölzen im Garten sowie auf Streuobstwiesen ganzjährig möglich. Dies dient auch zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Dürre, vor allem aber kranke Äste und auch ganze Pflanzen können das ganze Jahr über entfernt werden, um der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen entgegenzuwirken. Beispiele: Feuerbrand, schwarzer Rindenbrand, Borkenkäfer, Obstbaumsplintkäfer.

Der Obstbaumschnitt ist auch erst im März, noch vor der Blüte, empfehlenswert, da die Wunden oft besser heilen als im Winter. Beerensträucher wie Johannisbeere und Stachelbeere können Sie jetzt noch schneiden bzw. gleich zur oder nach der Ernte im Sommer. Ziersträucher, die im Sommer und Frühherbst blühen, erhalten im März/April ebenfalls noch ihren, teilweise kräftigen Rück- und Auslichtungsschnitt (z.B. Sommerflieder, Bartblume, Roseneibisch/Hibiskus, verschiedene Rosen und Clematis). Ein starker Rückschnitt dient auch hier als Pflegeschnitt, damit die Pflanzen vital bleiben und reich blühen. Andere Gehölze werden ausgelichtet, wobei alte, tote, sehr dünne oder zu dicht stehende Äste entfernt werden. Bei frühlingsblühenden Gehölzen (blühend bis Mai/Anfang Juni) erfolgt der Schnitt erst nach der Blüte. So können zahlreiche Insekten profitieren. Das Formieren von Hecken und anderen Gehölzen ist grundsätzlich ganzjährig möglich. Im Garten ist dies sinnvoll ab Mitte Juni bis etwa Ende August, wenn das Triebwachstum abgeschlossen ist. Einzelne lang wachsende Ästchen im Außenbereich können Sie stets mit der Schere einkürzen.

Grundsätzlich den Vogelschutz beachten!

Das Bundesnaturschutzgesetz schützt vor allem brütende Vögel, weshalb radikale Schnittmaßnahmen nur in definierten Zeiträumen erlaubt sind. Doch kontrollieren Sie grundsätzlich vor allen Schnitteingriffen die (Hecken-)Gehölze auf Nester! Fliegen Vögel immer wieder in die Hecke oder in die Sträucher, so können Sie davon ausgehen, dass sich dort ein Nest befindet. Verschieben Sie Schnittmaßnahmen, auch Formschnitte auf die Zeit, wenn die Jungvögel ausgeflogen sind. Erfreuen Sie sich an den munteren Tieren, die bei der Fütterung der Jungen sehr viele Blattläuse, Fliegen, Räupchen und andere Insekten aus dem Garten holen und somit Schädlinge reduzieren.

Doch Hecken und Gehölze bieten weit mehr: sie sind nicht nur Nistplatz, sondern auch Unterschlupf und Ruheraum sowie Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Hecken und andere Gehölze sind wertvolle Gestaltungselemente im Garten. In einem naturnahen Garten liegen fachlich gute gärtnerische Praxis und Naturschutz nahe beieinander.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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2024 – Gartentipp 9 – Wildkräuter in Zaum halten

Durch die milden Temperaturen sprießt es überall im Garten. Winter- und Vorfrühlingsblühende Stauden und Gehölze zeigen sich von der schönsten Seite. Wenn doch die Unkräuter nicht wären, wettern die Freizeitgärtner. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen die Wildkräuter schnell einzudämmen.

Das ungezügelte Wachstum verschiedener Unkräuter macht das Werkeln im Garten zur „Arbeit“. So manchem wird dann die Gartenpflege lästig oder sogar zu viel.

So werden es schnell mehr…..

Trotz sehr kalter und frostiger Temperaturen, auch Kahlfrösten, sind manche Unkräuter grün geblieben. Das Gemeine Kreuzkraut, die Vogel-Sternmiere, einjährige Rispe und Ehrenpreis-Arten gehören dazu. Niedrige Temperaturen schaden diesen Pflanzen keineswegs: sie wachsen in milden Wintern sogar weiter und säen sich zeitig im Frühjahr aus. So bilden sich schnell ganze „Unkraut-Teppiche“. Wie alle Samenkräuter entwickeln sie unzählige Samen, deren Keimfähigkeit sogar über Jahre bestehen bleibt. Wenn die Bedingungen stimmen und die Samen bestimmte Reize bekommen, tauchen Wildkräuter auf, die man im Garten schon ausgerottet glaubte. Unterschätzen Sie also die Ausdauer und Ausbreitungsfreudigkeit nicht! Entsorgen Sie deshalb blühende Exemplare in der Biotonne. Noch ganz junge und nicht blühende Polster kann man eventuell nach dem Ausreißen als Mulchmaterial liegen lassen, wenn der Boden trocken ist und es einige Zeit nicht regnet.

Ganz gemein sind Wurzelunkräuter. Giersch, Quecke, Schachtelhalm und Ackerwinde zeigen sich im zeitigen Frühjahr oberirdisch noch nicht bzw. wenig (Brennnessel). Jedoch entwickelt sich im Boden schon ein dichtes Geflecht. Steigen die Temperaturen, so treibt das Grün rasch aus. Bestes Werkzeug zum Jäten ist die Grabgabel, damit die Wurzeln möglichst ganz bleiben. Jedes kleine Wurzelteilchen kann wieder zu wachsen beginnen. Natürlich ist dies eine mühselige Prozedur, weil Sie den Vorgang nach zwei bis drei Wochen wiederholen sollten. Doch wer beharrlich bleibt, bekommt auch das hartnäckigste Wildkraut in den Griff. Die ausgegrabenen Wurzeln entsorgen Sie dann in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Dort würden sie sonst munter weiterwachsen.

Wildkrautbekämpfung mal anders

Iss dein Unkraut auf! Manche Kräuter wie die Rosetten des Behaarten Schaumkrautes und der Knoblauchsrauke oder die Blätter von Giersch und Brennnessel eignen sich vor allem im jungen Zustand als Grünwürze für Salate oder gedünstet als Spinatersatz. Die schönsten sammelt man vor dem Jäten extra ein und verwendet sie in der Küche bei Salaten, in einem würzigen Schmand-Dipp oder auch für Kräuterbutter. Dann schmeckt man schon den Frühling!

Andere Wildkräuter sind weniger aggressiv und bringen jede Menge Biodiversität in den Garten. Sie dulden wir bzw. lassen sie auch mal blühen, zur Freude fürs Auge und für die Insekten. Dazu gehören zum Beispiel die Echte Kamille, Schlitzblättriger Storchschnabel, Klatschmohn, Acker-Stiefmütterchen, Sommer-Adonisröschen, Kornblumen, Kornrade, Frauenspiegel oder Acker-Rittersporn und auch Borretsch. Durch einjährige Blumenmischungen kommen dann Sommerblumen wie Ringelblumen, Bienenfreund (Phacelia), Schmuckkörbchen (Cosmea) oder Jungfer im Grünen (Nigella) und Sonnenblumen hinzu, die sich gerne im ganzen Garten ausbreiten. Sie samen zwar fleißig aus, durch ihre langsame Entwicklung hat man sie gut im Griff, falls sie an unerwünschtem Ort aufkeimen. Notfalls kann man solche Sämlinge in möglichst jungem Zustand auch sehr leicht ausstechen und an andere Stellen setzen, wo sie mit ihren bunten Blüten erfreuen.


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2024 – Gartentipp 8 – Dahlien einen Vorsprung verschaffen

Zu den beliebten Sommerblumen im Garten gehören die Dahlien. Allerdings sind sie frostempfindlich, so dass die Knollen jedes Jahr im Herbst ausgegraben und im Frühjahr wieder neu gepflanzt werden. Treibt man die Dahlienknollen vor, so haben die Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie

Wer die Möglichkeit zum Überwintern der Knollen hat, wird sich bei der Fülle der Dahliensorten immer wieder andere Sorten dazu holen. Im zeitigen Frühjahr sind die Auswahl und das Angebot bei den Händlern noch groß.

Großes Dahlien-Sortiment

Lange Zeit galten Dahlien als Pflanzen der älteren Generation. Doch durch die riesige Sortenvielfalt sind sie wieder fester Bestandteil in vielen Gärten auf dem Land und in der Stadt. Verschiedenste Blütenfarben und -formen sowie die unterschiedlichen Wuchshöhen schmücken eigene Beete oder füllen Lücken im Prachtstauden-Beet. Kompakt wachsende Sorten eignen sich auch für Kübel und Balkonkästen. Dahlien-Blüten schmücken dann im (Spät-)Sommer und Herbst bis zum Frost. Beliebt sind die Blüten auch als Vasenschmuck, gerne auch in Kombination mit anderen Sommerblumen. Zudem regt der regelmäßige Schnitt auch die Neubildung von Blütenknospen an. Viele Dahlienblüten, vor allem bei den ungefüllten oder wenig gefüllten Sorten, bilden Pollen und Nektar, weshalb sie wahre Insektenmagnete sind.

Wachstumsvorsprung durch Vorziehen

Normalerweise werden die frostempfindlichen Knollen der Dahlien etwa Ende April, in kalten Regionen gar erst nach den Eisheiligen Mitte Mai, in den Gartenboden gepflanzt. Stärkere Fröste sollten dann nicht mehr zu erwarten sein. Zudem besitzt der Boden meist noch ausreichend Feuchtigkeit, damit die Knollen gut austreiben können, bevor der trockene Sommer kommt. (Bei Bodentrockenheit nutzt kräftiges Angießen.) Nach einigen Wochen schieben die ersten grünen Spitzen aus dem Boden. Leider sind sie ein sehr willkommenes Schneckenfutter und benötigen rechtzeitig Schutz. Ab Anfang Juli freut man sich über erste Blüten, wenn die Knollen Anfang Mai im Boden sitzen.

Um das Ganze zu Umgehen und den Pflanzen Vorsprung zu bieten, eignet sich das Vorziehen ab Mitte Februar in Töpfen. Außerdem blühen die Dahlien schon ein paar Wochen früher im Sommer. Somit verlängern Sie die Blütezeit bis zum ersten Frost im Herbst. Möchten Sie die Dahlien auch den Sommer über in Gefäßen kultivieren, verwenden Sie gleich die richtige Topfgröße. Ansonsten benötigen Sie Blumenerde und eine Topfgröße, in der die schrumpeligen Knollen gerade so hineinpassen. Großes Knollengewirr können Sie auch teilen. Die verdickten Knollen weisen nach unten und der abgeschnittene Stängel nach oben. Die Knollen werden nun gepflanzt und oben wenige Zentimeter mit Erde bedeckt. Dann gießen Sie den Topf und stellen ihn hell auf eine kühle Fensterbank, in ein frostfreies Frühbeet oder Gewächshaus. Bis zum Auspflanzen im Mai haben sich kräftige grüne Triebe entwickelt, die die Schnecken auch weniger bevorzugen. Kappen Sie die Triebspitzen, bleiben die Pflanzen etwas kompakter und verzweigen sich zusätzlich.

Dahlien im Freiland überwintern?

Normalerweise gräbt man die Dahlienknollen im Herbst, kurz nach den ersten leichten Frösten aus und lagert sie an einem frostfreien Ort. Dies ist oft sehr mühsam, besonders, wenn man viele Exemplare besitzt. In wintermilden Gebieten kann man versuchen die Dahlien draußen zu überwintern. Allerdings benötigen Sie dort Winterschutz. Abdeckungen mit Stroh, Laub, Vlies etc. sind denkbar. Allerdings fühlen sich Mäuse dort wohl und knabbern gerne die Knollen an. Einen Versuch ist es jedoch wert, denn so überwinterte Knollen treiben ebenfalls oft frühzeitig aus und bilden kräftige grüne Triebe.

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2024 – Gartentipp 7 – Saatgut sichten

Jetzt wird es höchste Zeit vorhandene Samen zu sortieren und sich um neues Saatgut zu kümmern. Dies ist besonders wichtig für alle, die selbst aussäen, um besondere Sorten im Garten zu haben, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wer selbst Blumen oder Gemüse aussät, sammelt in wenigen Jahren oft viele verschiedene Samentütchen an. Mit einer „Saatgutverwaltung“ behält man den Überblick und weiß schnell, was fehlt.

Ordnungskisten nach Bedarf

Nach dem Gebrauch fristen die Samenpäckchen oft ein Dasein irgendwo in einer Kiste, meist Blumen- und Gemüsesamen wild durcheinander. Es ist Zeit zum Aufräumen. Am einfachsten trennt man erst einmal die Sämereien von Gemüse, Blumen und Gründüngung voneinander.

Wer viel selbst ansät, kann auch jetzt noch weiter unterteilen: z.B. Fruchtgemüse, Hülsenfrüchte usw. oder Kletterpflanzen, Sommerblumen, Zweijährige. Eine weitere Ordnungsmethode ist die Einteilung nach Aussaatmonaten oder gar Wochen. Tomaten werden erst im Mai ausgepflanzt, die Aussaat erfolgt jedoch im März. Radies können über einen großen Zeitraum gesät werden und die Samenreste wandern Monat für Monat weiter. So vergisst man den optimalen Aussaattermin nicht.

Haltbarkeit prüfen

Schauen Sie beim Einräumen gleich auf das Haltbarkeitsdatum, das auf den gekauften Samenpäckchen steht. Bei geöffneten Päckchen ist auch die Lagerung (am besten kühl und trocken) für die Keimfähigkeit ausschlaggebend. Tomatensamen sind erstaunlich lange keimfähig (teils mehr als fünf Jahre), während man bei Pastinaken besser jährlich neues Saatgut kauft. Wer ganz sichergehen will, kann die Keimfähigkeit durch eine Saatgutprobe prüfen. Dazu erfolgt eine Probeaussaat mit genau abgezählten Körnern. Eine Keimprobe lohnt sich, wenn von altem Saatgut noch weit mehr als zehn Samenkörner vorhanden sind, z.B. bei Möhren. Keimt in den nächsten zwei bis drei Wochen nur wenig Saatgut, müssen Sie dichter aussäen oder am besten ein neues Saatgutpäckchen kaufen. Sie können auch einen Teil des alten mit neuen Samen(körnern) vor der Aussaat mischen.

Lust auf Neues?

Dann stöbern Sie jetzt im Fachhandel nach Neuheiten, aber auch nach alten Sorten. Selbst an Samenständern im Lebensmitteleinzelhandel findet man manchmal nicht Alltägliches. Leben Sie Ihre Vorlieben aus. Das Saatgut-Sortiment ist nun riesengroß. Achten Sie jedoch auf angegebene Pflegehinweise, damit die Aussaat auch ein Erfolg wird. Auch ist es sinnvoll auf verschiedene Widerstandsfähigkeiten zu achten wie Kraut- und Braunfäule bei Tomate, Echter Mehltau bei Gurke usw. Ein vielfältiger Garten freut nicht nur uns, sondern nutzt auch der Tierwelt. Blüten der Sommerblumen liefern den Insekten Nahrung und später dienen die Samen den Vögeln als Futter (z.B. Schmuckkörbchen, Sonnenblumen).

Schon im Februar beginnt für manche Gemüsearten wie Paprika und Chili sowie Aubergine und Artischocke die Aussaat auf der warmen Fensterbank. Sie haben eine lange Anzuchtdauer. Bei Tomaten wartet man noch und sät erst Mitte März; Zucchini, Kürbis und Gurken noch viel später erst ab Mitte April.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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