2022 – Gartentipp 3 – Grün und krautig im Winter

Der Garten im Winter nur grau und braun? Keinesfalls! Erste Blüten erscheinen an Sträuchern; so manche Staude friert in der kalten Jahreszeit nicht zurück und bleibt auch über den Winter grün. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie laden Sie zu einem Rundgang durch Ihren Garten ein.

In milden Wintern ohne Schnee sieht mancher Garten richtig grün aus. Immergrüne Gehölze, grüne krautige Pflanzen und Gräser strukturieren den Garten. Raureif sieht dann besonders attraktiv aus.

 

Wintergrün ist nicht immergrün

Während es Gehölze mit wirklich immergrünen Nadeln oder Blättern gibt, ist es bei Stauden eher ungewöhnlich. Sie sind „wintergrün“ und verbleiben in normalen Wintern grün. Dies bedeutet oft auch einen Wachstumsvorsprung in der neuen Vegetationszeit. Starke Fröste ohne Schnee jedoch, sogenannte Kahlfröste, können die Pflanzenzellen stark schädigen. Dann werden auch die grünen Blätter braun und sterben ab. Im Frühjahr treiben die Stauden in der Regel wieder aus.

 

Auf geht’s zum Gartenspaziergang

Bei den wintergrünen Kräutern handelt es sich meist um Halbsträucher, die eine Zwischenstellung von Staude und Gehölz einnehmen. Currykraut, Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian mit ihren „nadligen“ oder grauen Blättern gehören zu dieser Gruppe.

Im eher schattigen Gartenbereich findet man die großen Bergenienblätter, die sich bei tiefen Temperaturen auch etwas rötlich verfärben. Christrosen und Nieswurz warten nicht nur mit Blüten im Winter auf, sie besitzen auch sattgrüne Laubblätter. Bei den Elfenblumen (Epimedium) gibt es Sorten, deren Laub nicht zurückfriert, sondern grün die Wintermonate überdauert. Auch Farne, wie der Hirschzungenfarn oder der Wurmfarn bleiben in milden Wintern kräftig grün.

Während viele wintergrüne Stauden oft derbe, ledrige und kräftige Blätter besitzen, gibt es auch solche mit weicherem Laub. Dazu gehört beispielsweise der veränderliche Storchschnabel (Geranium versicolor). Oder auch die verschiedenen Purpurglöckchen (Heuchera), die eine breite Palette an unterschiedlichen Blättern bieten: mit rotem, hellgrünem, bronzefarbigem und und silbrigem Laub und ganzrandigen, gewellten oder gezackten Rändern.

Zweijährige Pflanzen bilden im ersten Jahr eine kräftige Blattrosette, bevor in der nächsten Vegetationszeit die Blüten erscheinen. Besonders imposant sind die grauen und filzigen Blattrosetten der Königskerze. Weitere Vertreter, die den Garten im Winter grün halten sind Freiland-Yucca und Brandkraut, die im Sommer mit Blüten aufwarten, die hoch über den Blättern stehen. „Grüne“ Gräser wie die Vogelfuß-Segge gestalten mit ihren schmalen Blättern, bringen Bewegung und Leichtigkeit in den Garten.

Nutzen Sie die Zeit für einen Gartenspaziergang. Entdecken Sie Ihre winterlichen grünen Gartenschätze. Bei frostigen Temperaturen zaubert der Raureif kleine Diamanten auf die grünen Pflanzen.

 

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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