2023 – Gartentipp 17 – Rhabarberzeit – fruchtige Gemüsesaison

Nun ist es wieder soweit: große kräftige und saftige Blätter schmücken im Garten. Viel wichtiger sind aber die saftigen, säuerlich-fruchtigen Stiele des Rhabarbers. Rhabarber schmeckt nach Obst und wird auch wie Obst verwendet und trotzdem ist der Rhabarber Rheum rhabarbarum ein Gemüse, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Rhabarber hat nur ein paar Wochen Saison und gehört zum Frühling und Frühsommer dazu. Wer keinen Garten hat, wird auf dem Wochenmarkt und in vielen Lebensmittelgeschäften fündig. Beliebt ist die Verarbeitung der säuerlichen Stangen zu Kompott und Kuchen.

Los geht’s mit der Rhabarberernte

Die Rhabarberernte im Garten beginnt meist im Mai, manchmal auch schon Ende April. Warme Tage und ausreichende Bodenfeuchte lassen das Gemüse kräftig sprießen. Kommt es durch kalte Temperaturen zu Verzögerungen der Ernte, helfen einige Tricks. Ganz klassisch geht es mit sogenannten Rhabarbertöpfen aus Ton, die über die jungen Rhabarberaustriebe gestülpt werden. Die Stangen erscheinen dann ganz hell und zart. Auch Vlies schützt vor Frost und Kälte und wird locker und doch fest verankert aufgelegt, dass sich die Blätter entfalten können. Diese Maßnahmen könnte man bereits ab Februar durchführen, um schon im April frischen Rhabarber zu ernten. Als typisches Saisongemüse endet die Ernte fristgerecht, wie bei Spargel. Dies ist nach dem 24. Juni. Dann braucht die Pflanze die Zeit zum Kräftesammeln, um im nächsten Jahr wieder üppig und mit starken Stangen auszutreiben. Einzelne Fruchtstängel können Sie weiterhin verwenden, wenn die Pflanze sehr stark wächst.

Ernten Sie nur dickere und mittelstarke Rhabarberstiele. Die Blätter sind zum Erntezeitpunkt nicht mehr wellig, sondern schon ziemlich glatt ausgebreitet. Mit einem kräftigen Drehen des Stängels an seiner Basis löst man ihn von der Pflanze. Beim Schneiden besteht die Gefahr, dass das verbleibende Stängelstück fault. Die Anzahl der Erntemenge ist von der Pflanzengröße abhängig. Am besten bleiben noch zwei Drittel der Rhabarberstiele stehen. So kann sich die Pflanze erholen und weitere neue Erntestangen bilden. Entfernen Sie gleich nach der Ernte die großen Blätter vom Stiel, damit die Stängel knackig und frisch bleiben. Zerkleinerte Blätter können auf den Kompost oder auch als Mulchmaterial auf Beete oder unter Sträuchern verteilt werden.

 Rhabarber im Garten

Rhabarber gehört zu den Knöterichgewächsen. Er besitzt ein unteririsches dickes und frosthartes Rhizom mit fleischigen Wurzeln. Wie auch bei anderen Stauden und dem Spargel ziehen im Herbst die Blätter des Rhabarbers ein, um nach einer Ruhepause im Winter bei steigenden Temperaturen wieder auszutreiben. Die Pflanze benötigt relativ viel Wasser und für die Nährstoffversorgung wird zum Austrieb z.B. mit Kompost und etwas Hornmehl gedüngt.

Rhabarber lässt sich recht einfach im Garten anbauen. Als Tiefwurzler benötigt er bei einer Neupflanzung eine gründliche und tiefe Bodenbearbeitung. Mittlere bis schwere, gut mit organischer Substanz versorgte und wasserhaltende Böden eignen sich besonders. Auch wenn die Pflanze viel Wasser benötigt, werden undurchlässige und staunasse Böden nicht vertragen. Junge Rhabarberpflanzen können Sie im Frühjahr oder im Herbst in den Garten setzen. Das Teilen eines älteren und großen Rhabarberstockes erfolgt im Oktober. So können sich bis zum Winter noch ausreichend Wurzeln bilden. Planen Sie im Halbschatten oder in der Sonne pro Pflanze einen Platzbedarf von einem Quadratmeter ein.

Immer wieder bilden sich mächtige Blütenstände mit weißen Einzelblütchen. Damit die Pflanze nicht viel Kraft verliert ist es besser die Blüten wegzuschneiden, besonders während der Erntezeit. Allerdings tummeln sich verschiedene Insekten an der Blüte, die man nun in Ruhe beobachten kann.

 

 

 

 

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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