2023 – Gartentipp 45 – Gemüseernte im Spätherbst und Winter

Gehen die Temperaturen gegen Null und kündigt sich Frost an, fragen besorgte Freizeitgärtner beim Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie nach, welche Gemüsearten noch im Garten stehen bleiben können.

Typische Sommergemüse wie Tomate und Zucchini, die keine Kälte vertragen, sind schon lange abgeräumt. Doch Endivien und andere Herbstsalate, Mangold, Lauch und Co. stehen noch prächtig auf den Beeten.

Draußen ist besser als drinnen

Grundsätzlich ist es besser alles so lange wie möglich auf den Beeten stehen zu lassen, da moderne Häuser nur selten über geeignete Vorratsräume für Lagergemüse verfügen. Vorteilhaft sind deshalb Gemüsearten, die lange auf dem Beet bleiben und bei Bedarf geerntet werden können. Durch die Klimaveränderung haben wir meist einen langen Herbst. Wintergemüse wächst bei milden Temperaturen und den Niederschlägen noch weiter. Das Überdecken mit Vlies schützt während frostiger Zeiten, die oft nur wenige Tage bzw. Nächte dauern. Ist der Boden vor dem Auflegen feucht, gefriert das verdunstende Wasser an der Vliesunterseite, isoliert und schützt die Pflanzen. Erst bei stärkerem Dauerfrost werden die Gemüse komplett geerntet. Berücksichtigen Sie dabei die jeweilige Frosthärte der Herbst- und Wintergemüse. Salate lassen sich vor übermäßiger Nässe durch Folientunnel schützen. Für eine gute Luftzirkulation bleiben die Enden des Tunnels offen.

Die Temperaturangaben sind jedoch nur Richtwerte. Die eigentliche „Frosthärte“ ist vor allem abhängig vom Entwicklungszustand und der Gesundheit der Pflanze, von der Sorte, vom Standort und von den jeweiligen Witterungsbedingungen.

Typische Wintergemüse

Die Ernte von Grünkohl und Rosenkohl liegt in der kalten Jahreszeit. Sie vertragen oft Temperaturen bis zu minus zehn Grad Celsius. Alte Rosenkohlsorten benötigen Frost, damit die Röschen nicht bitter schmecken. Neuere Sorten brauchen nicht zwingend die Einwirkung von Frost. Kälteeinwirkung jedoch ist wichtig, dann werden sie schmackhafter und milder, da der Zuckergehalt in den Röschen steigt. Grünkohl ist mit seinen gekrausten Blättern zudem eine Augenweide im winterlichen Garten. Bei beiden Kohlarten gibt es außer den grünen auch rot-lila Sorten, die besonders attraktiv sind. Beim Kochen bleibt die intensive Farbe leider nicht erhalten.

Die Wurzeln von Pastinaken und Schwarzwurzeln stecken gut geschützt in der Erde. Sie gelten als winterhartes Wurzelgemüse und können über den Winter im Beet stehen. So robust sind Rote Bete nicht. Sie erntet man besser vor dem Frost, da die Knollen sonst schnell weich werden. Möhren und Knollensellerie hingegen vertragen leichte Fröste. Bedenken Sie, dass eine Ernte bei gefrorenem Boden nicht möglich ist. Ernten Sie deshalb vorsorglich so viel Gemüse wie Sie benötigen.

Feldsalat gilt als winterhart. Endivien und Chinakohl vertragen Temperaturen bis minus vier Grad Celsius. Ein stetiger Wechsel zwischen Frieren und Tauen führt rasch zu braunen Blattteilen, die faulen. Dann heißt es: schnell ernten. Vorbeugend schützt eine Vliesauflage. Auch Feldsalat ist für einen derartigen Schutz dankbar, denn besonders Kahlfröste können die Blattrosetten schädigen. Außerdem wächst der Feldsalat langsam weiter und bleibt saftig. Manche Mangoldsorten können im Frühjahr nochmals beerntet werden bevor sich Blüten bilden. Dafür muss aber die Wurzel ausreichend geschützt sein. Zuckerhut kann bis minus acht Grad Celsius im Freien bleiben.

Bekanntester „Überwinterer“ ist sicherlich der Winterlauch. Allerdings können auch ihm Kahlfröste schaden. Bei sehr sonnigem Standort trocknen dann häufig die Blätter aus.

Allgemeines

Schnee schützt in der kalten Jahreszeit auch das Wintergemüse. Kahlfröste können dagegen Schäden anrichten. Das Überdecken der Gemüse mit einem Vlies, eventuell auch mehrlagig, bietet Schutz vor starker Kälte, aber auch Wintersonne. Planen Sie die „Überwinterungsgemüse“ sorgfältig bei der Gemüsegarten-Belegung mit ein, wenn Sie den Boden im Spätherbst umgraben wollen. Dann ist es ratsam, komplette Randbeete noch mit Gemüse stehen zu haben und nicht immer kleine Eckchen im Gemüsegarten verteilt. So lässt sich eine Vliesauflage auch leichter bewerkstelligen. Beziehen Sie auch abdeckbare Frühbeete in der Planung für den Anbau von Wintersalaten ein.

Mäuse lieben leider auch das Wintergemüse. Wurzelgemüse sind nicht nur angenagt, sondern häufig auch komplett ausgehöhlt. Selbst vor Zuckerhut machen die Tiere nicht halt und fressen ihn von unten an. Besonders wohl fühlen sich die Tiere, wenn sie ungestört unter dem Vlies agieren können. Verwenden Sie das Vlies deshalb nur, wenn es nötig ist. Kontrollieren Sie deshalb Ihre Gemüsebeete regelmäßig und stellen Sie gegebenenfalls Fallen auf.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2023 – Gartentipp 44 – Herbstliche Pflanzungen

Die Zeit der Sommerblumen im Balkonkasten ist nun endlich vorbei. Mit einer neuen Bepflanzung von Töpfen und anderen Gefäßen können wir unsere Umgebung neu gestalten und den Herbst genießen“, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und stellen eine kleine Auswahl vor.

Bei der Bepflanzung im Herbst kommen oft Stauden und kältetolerante Pflanzen zum Einsatz. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie den Winter überdauern, manche sind mehrjährig und können oft mehrere Jahre im Gefäß bleiben.

Bunte Blätter und Gräser

Dass Blätter nicht einfarbig und grün sein müssen, zeigen die sogenannten Blattschmuckpflanzen. Sie sind im Herbst besonders „in“, da sie Farbigkeit mit ihrem Laub bringen. Die vielen verschiedenen Sorten der Purpurglöckchen (Heuchera) zeigen rotlaubige, kupferfarbene, silbrige, grüne oder fast schwarze Blätter. Diese sind manchmal stark gekraust und mehrfarbig mit auffälligen, attraktiven Blattzeichnungen. Übrigens blühen Purpurglöckchen im Sommer mit kleinen Blütenglöckchen in den Farben Rot, Rosa, Weiß oder cremefarben.

Silber-grüne und mehr oder weniger stark gefurchte Blätter hat das Silberblatt oder Silber-Greiskraut (Senecio cineraria). Durch die schlichte elegante Farbigkeit lässt es sich mit anderen Pflanzen kombinieren. Stacheldrahtpflanze (Calocephallus) und Heiligenkraut (Santolina) sowie Wollziest schmücken ebenso mit silbergrauen oder silbergrünen Blättern. Kleinwüchsige Farne können in eine herbstliche Pflanzung gut integriert werden, wie auch der hängende Drahtstrauch (Muehlenbeckia axillaris) oder Efeu, die das Pflanzgefäß umspielen. Die verschiedenen Mauerpfefferarten (Sedum) schmücken mit Blattformen und Farben sowie mit Blüten.

Gräser gehören bei einer herbstlichen Bepflanzung dazu, denn sie bereichern das herbstliche Arrangement durch die filigrane Leichtigkeit. Sanft wehen die Halme im Wind. Bei Tau oder später bei Raureif sitzen die Tropfen wie Perlen in den Blütenständen. Die Gräser-Auswahl ist sehr groß. So können Sie nach Gefäßgröße entscheiden. Besonders schön sind Lampenputzer- oder Federborstengras (Pennisetum), Rutenhirsen (Panicum), Seggen (Carex) oder niedriges Chinaschilf (Miscanthus). Manchmal gibt es spezielle Sorten mit gelben oder panaschierten Blättern.

Bunte Blüten und Früchte

Blüten spielen bei der herbstlichen Bepflanzung eine eher untergeordnete Rolle, da die Blüten meist nicht ausreichend frosthart sind, um den Winter zu überstehen. Und trotzdem findet man immer wieder robuste Blütenpflanzen in den Arrangements. Klassisch sind Stiefmütterchen und Hornveilchen (Viola). Immer häufiger sieht man Mini-Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Die einzelne Blüte verträgt Temperaturen bis zum Gefrierpunkt, die Pflanze selbst auch noch wenige Grade darunter. An einem, auch vor Regen, geschützten Standort in der Nähe des Hauses hält die Pflanze länger durch. Bei der Besenheide (Calluna) bleiben es Knospen. Diese strahlen den ganzen Winter in rosa, pink, rot und weiß.

Pflanzen mit Früchten setzen in Gefäßpflanzungen für den Herbst nochmal einen farblichen Akzent. Durch die runde Beerenform bringen sie Spannung in die Pflanzkombination. Die Schein- oder Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens) und die Topfmyrte (Pernettya mucronata) besitzen rote oder rosa runde kleine Früchte. Diese leuchten, auch im Schnee, über den kleinen grünen Laubblättern. Für größere Gefäße eignet sich die Schneebeere (Symphoricarpos). Sie wirkt das ganze Jahr attraktiv und kann als Solitärpflanze verwendet werden, um die man Herbstpflanzen gruppieren kann.

Wichtig bei der Bepflanzung

Die meisten Pflanzen wachsen jetzt nicht mehr sehr viel, sodass eine dichtere Pflanzung möglich ist. Besonders schön ist ein Wechsel zwischen hohen und niedrigen bzw. stehenden und hängenden Pflanzen. Blühendes wechselt mit Blattschmuckpflanzen ab.

Achten Sie auf ein gutes Pflanzsubstrat. Dies sollte vor allem luftdurchlässig und daher mit strukturstabilen Materialien versetzt sein, z.B. Lavastückchen, gebrochene Tonkugeln. Da es im Herbst und Winter immer wieder stärker regnet muss Wasser gut abfließen können. Die Pflanzenwurzeln verfaulen, wenn die Erde zu lange zu nass ist. Bei Trockenheit des Substrates darf auch im Winter das leichte Gießen nicht vergessen werden.

Und jetzt schon an den Frühling denken….

Geschickt lassen sich frühlingsblühende Zwiebelblumen in die Herbstbepflanzung integrieren. Sie steckt man zwischen das herbstliche Arrangement in die Erde. Dann erscheinen im Frühling Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und Traubenhyazinthen inmitten von buntem Laub und Gräsern. Das Angebot ist noch groß, so dass man schnell fündig wird.

Bunt auch auf dem Friedhof

An Allerheiligen und Allerseelen (1. bzw. 2. November) besucht man meist die Gräber von Verwandten oder naher Bekannter. Auch hier können Sie Schalen mit einer bunten Herbstbepflanzung mitbringen oder die Pflanzen direkt in die Erde des Grabes pflanzen. Schön ist die Pflanzung in einer runden Form oder einem anderen Ornament, besonders dann, wenn schon eine Dauerbegrünung vorhanden ist.

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2023 – Gartentipp 43 – Herbstlaub im Garten

Lange hingen in diesem Jahr die Blätter grün an den Gehölzen, doch seit etwa zwei Wochen beginnen sie zu färben. Die Natur zeigt sich noch einmal von ihrer schönsten Seite bevor die Blätter nach den ersten Frösten zügig fallen. Doch wohin mit dem Laub? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, was Sie mit den Blättern tun können.

Bunte Blätter zieren Herbstgestecke und finden Platz in Dekorationen. Im Garten gibt das Falllaub Schutz und liefert im verrotteten Zustand Nährstoffe. Doch nicht überall sind die gelben, roten und orangefarbenen Blätter erwünscht. Sie können Gefahrenquelle, Überträger von Schadorganismen und Heim für Schädlinge sein.

Wertvolles Falllaub

Mit dem Laubabwurf schützt sich der Baum vor Frost, denn bei eisigen Temperaturen würden die Blätter erfrieren, wenn sie über die Spaltöffnungen Wasser verdunsten. Deshalb sterben Zellen an der Basis des Blattstieles ab und unterbrechen somit den Saftfluss von und zu den Blättern. Die entstandene Korkschicht wird zur Sollbruchstelle. Die Blätter färben, trocknen aus und fallen ab.

Wenn herbstliche Blätter von Bäumen und Sträuchern fallen, können sie meist auch dort verbleiben. Sie bedecken den Boden und schützen ihn vor starker Kälte. Als dickere Schicht können sie sogar aufkeimende Unkräuter unterdrücken. Sind es zu viele Blättern, können Sie diese in dünnen Lagen zwischen den Pflanzen der Staudenbeete oder auf dem abgeräumten Gemüsegarten verteilen. Neben dem Winterschutz für Pflanzen dienen die Laubblätter auch als Nahrung für Bodenlebewesen und Mikroorganismen. Regenwürmer, Asseln, Insektenlarven, Hundert- und Tausendfüßer, Springschwänze, Milben und viele mehr sowie verschiedene Algen, Pilze und Bakterien zerkleinern und zersetzen die Laubmasse und geben langsam Nährstoffe frei, die von den Pflanzen in der nächsten Gartensaison genutzt werden.

Ist noch Falllaub übrig, kann es auch kompostiert werden. So bleibt auch schwer zersetzbares Laub von Walnuss und Eiche im Gartenkreislauf. Für die schnellere Verrottung zerkleinert man die Blätter und gibt sie schichtenweise oder vermischt mit anderem grünen Material (z. B. Rasenschnitt) auf die Kompostlege. Ganz einfach: Verteilen Sie das abgetrocknete Laub auf der Rasenfläche und fahren Sie mit dem Rasenmäher darüber. Oder aber Sie bilden einen extra Laubhaufen an einer ruhigen Stelle im Garten und bieten somit Igel und anderen Gartentieren wertvolle Winterschutz- und Überwinterungsmöglichkeiten.

Belassen Sie abgestorbene Blätter an den Stauden. Sie schützen nicht nur die Pflanzen, sondern geben Insekten und anderen Kleintieren zusammen mit den Stängeln eine Überwinterungsmöglichkeit. Lediglich da, wo sie störend in den Weg ragen, werden die Blätter entfernt. Betreiben Sie „Pflanzenkosmetik“ und schneiden Sie das weg, was Ihnen optisch gar nicht gefällt. Stauden tragen häufig auch buntes Laub und attraktive Samenstände über den Winter.

Unerwünschtes Falllaub

An manchen Stellen im Garten ist Falllaub nicht gewünscht. Feuchte Laubblätter bilden auf Gehwegen gefährliche Rutschpartien. Entfernen Sie deshalb die Blätter rechtzeitig, bevor sie auf den Wegen festkleben und vergammeln. Auch vom Rasen nehmen Sie zumindest größere Blattmassen weg, damit die Rasengräser genug Luft bekommen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass sich verschiedene Pilzkrankheiten über den Winter ausbreiten. Im Teich sind Blätter ebenfalls unerwünscht. Das eingefallene Laub zersetzt sich und gibt Nährstoffe frei, was im nächsten Jahr an sonnigen Standorten das Algenwachstum fördert.

Falllaub aus dem Garten entfernen

Laub kann Überträger von Schadorganismen sein. In feuchten Jahren sind manche Pilzkrankheiten besonders stark ausgeprägt. Problematisch sind hier z. B. Sternrußtau an Rosen oder Cylindrocladium am Buchs. Die Pilzsporen des befallenen Laubs, das auf der Erde liegen bleibt, kann den Neuaustrieb der Pflanzen im Frühjahr infizieren. Entfernen Sie deshalb sicherheitshalber solche Blätter und entsorgen Sie diese über den Biomüll oder den Grüngutabfall.

Laub dient leider auch als Überwinterungsschutz für Wühlmäuse. Unter einer dicken Laubschicht fühlen Sie sich besonders wohl. Gerade um Baumscheiben ist es besser, wenn die Blätterschicht über den Winter abgeräumt wird.

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2023 – Gartentipp 42 – Der Garten im Oktober

Das Jahr hat es gut mit uns gemeint und wir konnten reichlich Obst und Gemüse ernten. „Nach dem sehr warmen und trockenen Wetter der letzten Wochen sind nun kühlere Temperaturen und in manchen Gebieten feuchtere Böden optimale Voraussetzungen, um sich wieder im Garten zu beschäftigen“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Gemüse und Obst ernten

Sommergemüse werden nun endlich abgeräumt. Tomaten haben lange sehr guten Dienst geleistet. Erst jetzt schlägt die Kraut- und Braunfäule gnadenlos zu und so können wir die Beete mit gutem Gewissen leeren. Noch gesunde grüne Früchte reifen in nicht zu kühlen Räumen nach; nicht in die Sonne legen. Geschmacklich sind sie zwar nicht mehr so gut, für Suppen oder Soßen lassen sie sich jedoch noch gut verwenden. An den stark mit Mehltau befallenen Zucchinipflanzen bilden sich kaum noch Früchte. Die Paprika- und Chiliernte fiel durch die warmen Sommertemperaturen üppig aus.

Es ist Kürbis-Zeit! Sind die Früchte unbeschädigt und trocknen die Stiele ein, schneidet man die Früchte ab und lagert sie an trockenen, nicht zu kalten Stellen. Dann härtet die Schale noch fertig aus und verlängert so die Lagerfähigkeit.

Erste Ernte der Herbstsalate: je nach Bedarf schneidet man Radicchio, Zuckerhut und Chinakohl frisch vom Beet. Herbstgemüse wie Rote Bete, Möhren, Lauch, Sellerie und andere bereichern den Speiseplan. Sie können auch noch bis zu den Frösten im Garten stehen bleiben. Aber Achtung: heuer treten in den Beeten verstärkt Fraßschäden durch Mäuse auf.

Neben späten Apfel- und Birnensorten füllen die goldgelben Quitten die Erntekörbe. Die feinen Aromen machen die Frucht zu etwas Besonderem. Bei zu später Ernte jedoch bekommen sie schnell Fleischbräune und sollten rasch verarbeitet werden. Auch Kiwibeeren bereichern das eigene Obstangebot sowie die letzten saftigen und süßen Tafeltrauben.

Manches Baumobst zeigt durch Überbehang oder starke Winde ausgerissene und aufgeschlitzte Ästen. Diese Schäden sind optimale Bedingungen für Schaderreger. Um ein Eindringen zu vermeiden, schneiden Sie die Wunden glatt.

Pflanzzeit im Garten

Für viele Stauden, Rosen, Zier-, Hecken- und Obstgehölze ist der Herbst ein idealer Pflanzzeitpunkt. Die noch warme Erde sowie vermehrte Niederschläge sorgen für eine gute neue Wurzelbildung über Winter. Lediglich frostempfindlichere wie Rebstöcke, Quitten, Magnolien und andere werden besser im Frühjahr gepflanzt, ebenso frostempfindliche Gräser.

Auch im Gemüsegarten wird gepflanzt: Sie können nun große Rhabarberstöcke teilen, Feldsalat pflanzen und als letzte Gründüngung Winterroggen säen. Knoblauch gewinnt wieder an Ansehen. Steckt man ihn im Herbst in die Erde, bilden sich für das nächste Jahr Knollen mit großen Zehen. Verwenden Sie speziellen Pflanzknoblauch oder frischen aus der Region. Fragen Sie auch Ihren Bio-Gemüse-Gärtner. Er kann Ihnen sagen, ob die jeweilige Sorte besser im Herbst oder im Frühjahr gesteckt wird.

Buntes Laub

Lange Zeit blieben die Blätter an den Bäumen und Sträuchern grün. Doch jetzt färbt sich das Laub. Kalte Nächte und warme Tage intensivieren die Farben. Gelbe, rote und braune Blätter wirbeln durch die Luft und fallen in den Garten. An den meisten Stellen kann das Laub liegen bleiben. Zum einen dient es als Kälteschutz für Stauden, andererseits nutzen noch viele Bodenlebewesen die Blätter als Nahrung und Unterschlupf. Bis zum Frühjahr ist dann fast nichts mehr vom Blattwerk zu sehen. Lediglich auf Zierrasen, im Teich und auf Wegen wird das Laub entfernt. Die bunten Blätter schmücken Wohnungen, Türen, Aufgänge und vieles mehr. Ein kurzes Farbwunder vor dem tristen Winter.

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2023 – Gartentipp 41 – Was darf auf den Kompost?

Gemüsebeete sind fast abgeerntet, manches wird im Garten auf- und umgeräumt. „Das anfallende organische Material ist zu schade, um es auf den Wertstoffhof zu fahren oder in der Biotonne zu entsorgen“, sagen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Die Alternative kann die Kompostmiete sein. Fertiger Kompost gilt als das „Gold des Gärtners“. Er ist wertvoller Dünger und verbessert den Boden. Doch was darf auf den Kompost?

So wird aus Pflanzenmaterial guter Kompost

Verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen setzen organische Substanzen um, damit pflanzenverfügbare Nährstoffe entstehen. Es sind dies zunächst Tiere mit erkennbarem Mund, die sich von Pflanzenmaterial oder Aas ernähren wie z.B. Regenwürmer, Asseln Schnecken, Springschwänze, Milben und Insektenlarven. Das zerkleinerte Material wandeln dann Bakterien, Algen und Pilze in Nährstoffe um, die die Pflanzenwurzeln dann aufnehmen können. Alle diese Kleinstlebewesen benötigen für ihre Arbeit ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, aber auch eine gute Durchlüftung und eine ausreichende Menge Nahrung aus dem zugeführten organischen Material. Deshalb sollte eine ausgewogene Mischung im Komposthaufen vorliegen. Feuchter Rasenschnitt wird beispielsweise mit lockerem, strohigem und trockenem Material wie Häckselgut, Stängeln oder Laub gemischt.

Wohin mit giftigen Pflanzen?

Oft herrscht große Unsicherheit, wenn es um das Kompostieren giftiger Bestandteile geht. In der Natur existieren Pflanzenarten, die für Mensch und Tier giftige Stoffe enthalten. Etliche von ihnen werden in den Gärten als Zier- oder Nutzpflanzen angebaut. Manchmal finden sich die natürlichen Gifte nur in bestimmten Teilen einer Pflanzenart wie Blättern oder Früchten, in anderen Fällen ist die ganze Pflanze giftig. In der natürlichen Umgebung verrotten auch giftige Pflanzen nach dem Absterben ebenso wie alle anderen. So werden die ursprünglichen Inhaltsstoffe durch die Mikroorganismen nach und nach abgebaut, so dass von den Giften nichts mehr übrig bleibt. Auf dem Kompost finden diese Vorgänge ebenso statt. So können beispielsweise Thuja- oder Eibenschnitt, zerkleinert in dünnen Schichten dem Kompost zugeführt werden.

Können „Unkräuter“ auf den Kompost?

Samenunkräuter können getrost auf den Kompost, aber nur wenn sie frühzeitig vor der Blüte, also noch ohne Blütenknospen gejätet werden. Ist der Zeitpunkt jedoch verpasst, dann entsorgt man derartige Pflanzen besser über die Biotonne, um eine Ausbreitung im Garten zu verhindern. Auch Wurzelunkräuter könnten auf den Komposthaufen. Allerdings müssen sie völlig ausgetrocknet sein, was bei heißen Sommertemperaturen leichter passiert. Anderenfalls ist die Entsorgung über die Biotonne sinnvoller, da sie sonst eventuell weiterwachsen können. Sicher ist es, wenn Sie Blütenstände bzw. die Wurzeln abschneiden, diese in der Biotonne entsorgen und nur die restlichen Teile der Unkräuter dem Kompost zuführen.

Laub auf dem Kompost?

Eigentlich ist Laub viel zu schade, um auf dem Kompost zu landen. Doch von Wegen, vom Rasen oder aus dem Teich muss es weg. Selbst schwer verrottbares Material wie Eichen- oder Walnusslaub wird schneller zersetzt, wenn es zerkleinert ist. Dazu eignet sich der Rasenmäher, der das Laub einfach in den Auffangsack „mäht“. Dieses wird dann schichtweise mit anderem organischem Material auf den Kompost gegeben. Wer das Laub zunächst auf dem Rasen ausbreitet und anschließend mäht, mischt gleich verschiedene Substanzen.

Doch nicht alles aus dem Garten darf auf den Kompost

Pflanzenteile mit Maden, Kohlhernie und Welkekrankheiten sowie anderen Pilzen, Viren und tierischen Schädlingen, besonders die im Stängel oder der Wurzel schädigen, sollten grundsätzlich nicht kompostiert werden. Manche Schädlinge oder Krankheitserreger können auf dem Kompost überdauern, da die Rottetemperaturen nicht ausreichend hoch sind. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Schaderreger später auf den Beeten verbreiten und die Pflanzen neu infizieren.

 

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2023 – Gartentipp 40 – Die Gründüngung kommt danach

Verschiedene Beete oder Beetteile des Gemüsegartens sind schon abgeerntet. Entweder waren die Pflanzen erntereif, lieferten aufgrund der Witterung sehr wenig Ertrag oder waren durch Schädlinge und Krankheiten geschädigt. „Der Boden sollte aber stets bedeckt sein“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Neben Pflanzungen von verschiedenen Herbst- und Wintersalaten und letzten Einsaaten von Feldsalat, Spinat und Kresse eignet sich das Säen einer Gründüngung, um den Boden grün in den Herbst und Winter zu bringen.

Gründüngung als Nachkultur

Bei einer Gründüngung dienen die angebauten Pflanzen nicht nur zum Begrünen kahler Flächen, sondern sie verbessern den Boden. Gründüngungspflanzen beschatten ihn, schützen vor Erosion, Verschlämmung und Verkrustung. Durch die Bodenbedeckung unterdrücken sie außerdem Unkräuter, die sich sonst schnell massenhaft ausbreiten würden. Gründüngungspflanzen binden noch vorhandene Nährstoffe, vor allem auch Stickstoff, und bewahren sie vor Auswaschung. Tiefwurzelnde Pflanzenarten (z.B. Ölrettich, Ackerbohne, Gelbsenf) fördern langfristig eine tiefgründige Bodenlockerung. Mit einer Gründüngung können Sie zugleich den Humusgehalt und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Die Krümelstruktur und die Wasserhaltefähigkeit werden verbessert sowie das Bodenleben gefördert.

Gründüngung noch im Oktober

Schnellwachsende und auch winterharte Gründüngungspflanzen eignen sich besonders in wintermilden Gebieten auch noch für eine Aussaat Anfang Oktober. Der Klimawandel bringt meist noch sehr milde Herbsttemperaturen. Der Boden ist ausreichend warm und so können die Samen gut keimen und die Pflanzen wachsen. Gelbsenf und Phacelia kommen zwar nicht mehr zur Blüte, bilden aber grüne Blätter und Stängel bis zum Frost. Kresse, Spinat und Feldsalat eignen sich ebenfalls noch für die Einsaat. Besonders Feldsalat wächst auch in milden Wintermonaten weiter, um spätestens im Frühjahr geerntet zu werden. Während des Wachstums entnimmt man immer die größten Rosetten. Bei einer Reihensaat ist das Hacken und Jäten einfacher. Ganz spät können Sie noch Winterroggen aussäen. Wer kein Saatgut findet, kann auch Roggen aus dem Lebensmitteleinzelhandel verwenden. Getreidearten sind mit den allermeisten Gemüsearten nicht verwandt (außer mit Zuckermais). Dadurch sind sie wie Feldsalat günstig für die Fruchtfolge.

Noch recht unbekannt ist die Wintererbse. Diese Erbsenart verträgt sogar Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius (notfalls auch mit Vlies, falls die schützende Schneedecke fehlt). Werden die Samenkörner im Oktober gesät, können die Hülsen mit den prallen Erbsen ab Mai geerntet werden. Die Samen keimen bei milder Witterung im Herbst meist gut. Bevor es Winter wird, haben die jungen Pflänzchen eine Sprosslänge bis zu zehn Zentimetern erreicht. Leider finden manche Vögel auch Geschmack an den jungen Keimlingen und scharren sie aus dem Boden. Eine Netzauflage oder ähnliches kann dies verhindern. Übrigens können auch junge Triebspitzen als essbare Dekoration oder in Smoothies verwendet werden.

Was ist bei einer Gründüngung noch zu beachten?

Achten Sie im Gemüsegarten bei der Wahl der Grüneinsaat auf die Fruchtfolge. Wenn Sie viel Kohl, Rettich oder Radies anbauen, sollten Sie möglichst keinen Senf, Ölrettich und Raps, die auch zur selben Familie der Kreuzblütler gehören, verwenden.

Im Frühherbst wird grundsätzlich nichts eingearbeitet. Bei der Verrottung entstehen wertvolle Nährstoffe, die ausgewaschen werden können. Oft ist noch ein Umgraben im Dezember kurz vor dem Durchfrieren des Bodens möglich. Oder man lässt die Gründüngung einfach bis zum Frühjahr stehen. Winterharte Gründünger bilden viel Grünmasse und verholzende Teile, die den Boden über den Winter schützen. Das Einarbeiten im Frühjahr ist dann oft schwierig. Reißen Sie Pflanzenreste aus und kompostieren oder mähen Sie sie ab und graben die Flächen mit einem flach gehaltenen Spaten wenige Wochen vor der Beetnutzung um.

Frostempfindliche Gründüngungspflanzen, die durch die Kälte abgestorben sind, bleiben noch als Mulch auf dem Boden liegen. Pflanzenreste werden im Frühjahr eventuell abgerecht und kompostiert oder auch untergegraben.


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2023 – Gartentipp 39 – Erntedank – reiche Ernte aus dem Garten

Im Frühherbst schenkt uns der Garten eine Fülle an Früchten und Blumen. Er gibt noch einmal alles, bevor das Jahr langsam abschließt. Es ist die Zeit „Danke“ zu sagen für alles, was uns von der Natur geschenkt wird. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie freuen sich über prall gefüllte Erntekörbe.

Jedes Jahr ist anders. Witterung, Sortenwahl und Pflege haben einen großen Einfluss auf die Ernte der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten. Doch auch Früchte mit Makeln sind wertvoll.

Gemüsefreuden und volle Erntekörbe

Es macht Spaß noch Fruchtgemüse wie Tomaten, Auberginen und Paprika zu ernten. Aufgrund ihrer intensiven Farben machen sie jede Speise bunt. Zudem schmecken sie noch nach Sommer. Auch rote und grüne Blattsalate bereichern den Speiseplan. Da die Pflanzen mit Echtem und Falschem Mehltau befallen waren, sind Gurken und Zucchini oft schon abgeerntet. Erste Kürbisse künden vom Herbst. Weitere Gemüse bereichern den Teller: Möhren, Rote Bete, Endivien und Mangold. Kräuter werden noch ein letztes Mal zum Konservieren geerntet. Im Winter würzen sie die Mahlzeiten.

Rotbackige Äpfel und gelbfärbende Quitten leuchten von den Bäumen. So stellen wir uns den Herbst vor. Es ist Erntezeit für Äpfel, Birnen und auch Quitten. Manche Sorten verbraucht man schnell und andere eignen sich zum Lagern. Zudem bereichern späte Zwetschgen, Tafeltrauben und Walnüsse den Obstteller. Wildobst wie Kornelkirsche, Zierquitte und Apfelbeere (Aronia) sind willkommene herbe Fruchtkombinationen bei der Verarbeitung. Herbsthimbeeren gilt es weiterhin regelmäßig zu pflücken.

Bunt im Ziergarten

Die Blätter an Bäumen und Sträuchern sind oftmals noch sattgrün, doch verschiedene Blüten und Fruchtstände sorgen für Farbenvielfalt im Ziergarten. Bei den Stauden stechen nun die Astern heraus. Sie zieren mit ihrer langanhaltenden Blütenfülle in weiß, lila, pink, bläulich und bieten zudem Nahrung für Biene und Co. Mehrmals blühende Rosen tragen ihren zweiten Flor und andere zeigen ihre roten Hagebutten. Letzte Sommerblumen blühen mit Herbstblühern um die Wette.

Dankbarkeit für die Früchte des Gartens

Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. So findet vom 29. September bis 6. Oktober 2023 auch wieder eine bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“ statt. Es passt gut in den Herbst, wenn wir einen dankbaren Blick auf das Obst, das Gemüse und die Zierpflanzen werfen, die auf unserer Erde gewachsen sind. Und trotzdem gehen wir mit den Lebensmitteln nicht sorgsam um. Sie müssen optisch immer top sein, kleine Schönheitsfehler werden nicht akzeptiert und so landen sie oft in der Tonne.

Wer selbst im Garten anbaut, merkt schnell, wie lange es bis zu Ernte dauert und wie Witterung und Schädlinge die Zeit bis dahin beeinflussen. Ernten und verwerten wir auch Krummes, Kleines und mit Schadstellen Behaftetes, erhöhen wir die Wertigkeit von Obst und Gemüse. Gerichte aus eigenen Gartenprodukten bereichern den Speiseplan und können bewusst und mit Freude genossen werden. Es erhöht die Wertigkeit, wenn man weiß, wo es herkommt und wie es angebaut wurde. Frischer und regionaler geht es nicht.

Beispiele: Verwenden Sie zunächst kleine Möhren, die bald schrumpeln würden, schneiden Sie schadhafte Stellen am Apfel großzügig aus, um Kuchen zu backen oder Mus zu kochen. Große Möhren, Rote Bete und Kartoffeln eignen sich für die Lagerung, ebenso gesunde Äpfel und Birnen. Verkorkte Stellen beim Kernobst sind durch Kälteeinwirkung entstanden und nur ein optischer Schaden.

 

 

 

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2023 – Gartentipp 38 – Nicht-Alltägliches aus dem Schaugarten

Der Schaugarten der Bayerischen Gartenakademie an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) ist jedes Jahr ein Hingucker und findet bei vielen Garteninteressierten großes Interesse. So können Sie dort stets außergewöhnliche und besondere Gemüse-Arten und Sorten entdecken. Einige stellen Ihnen die Fachleute kurz vor.

Neues ausprobieren, Bewährtes etablieren, aktuelle Themen rund um den Garten praktisch sichtbar machen…. All dies kann unser Schaugarten bieten und zieht somit alle an, die begeistert gärtnern.

Auberginen

Neben Tomaten, Zucchini, Gurken und Paprika gehören Auberginen zum typischen Sommer-Fruchtgemüse. Wer meint, Auberginen seien nur eierförmig und violett, der irrt. In den letzten Jahren waren schon verschiedene fingerförmige Sorten zu sehen. Dieses Jahr zeigen wir auch solche deren Fruchtfarbe weitgehend grün bleibt. Farblich erinnert die eher rundliche Auberginen-Sorte ‘Applegreen‘ an den grünen Apfel ‘Granny Smith‘. Ebenfalls apfelgrün und glänzend, jedoch mit violetten Streifen erscheint ‘Manresa Verde‘. Hier konnten wir sehr große Exemplare ernten. Einzelne Früchte reichen für eine Familienmahlzeit. Die hübschen Blüten der Auberginen bringen einen Zierwert dazu.

Bunte Bohnen

Grüne, gelbe oder blaue Stangen- und Buschbohnen kennt man. Besonders schön sind Sorten mit gesprenkelten Hülsen. Die Buschbohne ‘Borlotto Rosso‘ trägt sowohl auf ihren flachen weißen Hülsen als auch auf den ausgereiften Körnern ein rot-gesprenkeltes Muster. ‘Borlotto Rosso‘ ist eine sogenannte Trockenkochbohne. Hier werden lediglich in ganz jungem Zustand die kompletten Hülsen verwendet, in der Regel jedoch später nur die Körner. Ausgereifte Körner eignen sich zum Trocknen und somit zur Vorratshaltung, während Sie halbreife für Salate, Aufläufe und Eintöpfe nutzen können. Die Stangenbohne ‘Berner Landfrauen’ trägt auf den grünlichen Hülsen violette Sprenkel. Als „Zweinutzungsbohne“ lassen sich die ganzen jungen Hülsen verwenden oder aber, falls Sie das Ernten vergessen oder Bohnenfrüchte übersehen haben, schließlich dann die Körner als Trockenbohnen.

In trockenen und heißen Witterungsphasen werfen viele Bohnen-Sorten, vor allem Stangenbohnen, leider immer wieder Blüten ab, so dass zeitweise keine Ernte möglich ist. Gerade in der Blütezeit benötigen die Pflanzen gleichmäßig Wasser. Bohnenhülsen und ihre Kerne sind in rohem Zustand giftig! Kochen Sie die Pflanzenteile vor dem Verzehr für mehrere Minuten.

Riesenkürbis

Kürbisse bauen wir jedes Jahr an. Diesmal haben wir uns für den Riesenkürbis ‘Langer von Neapel‘ entschieden. Die Früchte der Moschuskürbis-Sorte können durchaus Längen von 70 bis 100 Zentimeter erreichen. Verwendet wird das orangerote Fruchtfleisch sehr vielfältig: für Suppen, als vegetarisches Schnitzel, für Chutneys, Kuchen etc. wie bei anderen Speisekürbissen auch. Aufgrund der langen Wachstumszeit haben wir noch keinen Kürbis geerntet, freuen uns in den nächsten Wochen darauf.

Spinat-Varianten

Auffallend im Schaugarten ist der Malabar-Spinat (auch Indischer Spinat genannt). Diese robuste und dekorative Pflanze bringt Gemüse in neue Dimensionen. An Rankhilfen erklimmt sie den Weg nach oben. Somit eignet sich dieses Blattgemüse sogar als Sichtschutz. Verwendet werden die bis handtellergroßen fleischigen Blätter, die Sie sowohl roh als auch gekocht/gedünstet verzehren können. Und wer den Malabar-Spinat nicht oder nur wenig erntet, erfreut sich an den vielen rosa Blütchen, die nun unermüdlich blühen.

Die Spinat-Sorte ‘Reddy F1‘ ist ebenfalls neu im Schaugarten. Sie besitzt dunkelgrüne Blätter mit roten Blattstielen. Somit fällt er im Beet auf, aber auch bei Rohverzehr in bunten Salaten. Doch wie bei anderen Spinat-Sorten machen Hitze, Trockenheit und starke Sonneneinstrahlung den Pflanzen zu schaffen, so dass manche schon bald Blüten bilden. Das Spinatbeet bleibt trotzdem attraktiv und nutzbar.

Zucchini

‘Rugosa Friulana‘ heißt eine Zucchini-Sorte, die wir ebenfalls das erste Mal im Schaugarten angebaut haben. Auffallend ist die weiße bis hellgelbe und warzige Schale der keulenförmigen Frucht. Anders als bei anderen Zucchini bleibt das Fruchtfleisch auch nach dem Dünsten noch relativ fest und zerfällt nicht. In den Vorjahren standen noch runde und Ufo-förmige Zucchinis auf unseren Beeten.

 

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2023 – Gartentipp 37 – Streuobstwiesen – mehr als Obst!

Streuobstwiesen stehen für biologische Vielfalt, meinen die Experten der Bayerischen Gartenakademie. Neben den vielfältigen Obstbäumen sorgen die nur ein- bis zweimal jährlich gemähten Wiesen mit Gräsern, blühenden Kräutern und Pflanzen für Artenreichtum an Flora und Fauna.

Große markante Obstbäume, unterschiedlichen Alters und Struktur prägen das Landschaftsbild von Regionen. Diese wiederum laden ganzjährig zum Wandern ein oder lassen sich mit fach- und sachkundigen Personen entdecken.

Streuobst: uneinheitlich und variantenreich

Auf Streuobstwiesen stehen verschiedene Obstarten in unterschiedlichen Sorten und Altersstufen in Form von langlebigen, hochstämmigen Bäumen mit ausladenden Kronen. Sie sind in weiten Abständen von bis zu 10 Metern einzelnen oder in mehreren Reihen gepflanzt. Traditionell wurden die besten Acker- und Wiesenstandorte für die landwirtschaftliche Produktion oder den Weinbau genutzt. Daher stehen Streuobstbestände oft auf schlechteren Standorten, in hängigen Lagen und auf kargen Böden.

Streuobst: besondere Sorten

Das umfangreiche Spektrum an älteren und seltenen Sorten in Streuobstbeständen trägt zu deren Erhalt bei; sie wären sonst längst verschwunden. Auch wenn ‘Bohnapfel‘, ‘Geheimrat Dr. Oldenburg‘, ‘Roter Eiserapfel‘, ‘Stuttgarter Geishirtle‘ & Co. zum Frischverzehr heutigen Ansprüchen an Geschmack und makelloser Optik nicht mehr genügen, schmecken deren Verarbeitungsprodukte zu Saft, Most, Edelbrand, Kompott, Konservenfrüchte, Kuchenbelag, Dörrobst aufgrund besonderer Inhaltsstoffe einzigartig und charaktervoll.

Neben dem zahlenmäßig dominierenden Apfel mit seiner enormen Sortenvielfalt gehören auch Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen, Quitten und Walnüsse zum Streuobstbestand. Gesellen sich noch Heckengehölze hinzu, erhöht dies die Diversität solcher Biotope weiter.

Streuobstbestände: unheimlich wertvoll

Alte Obstbäume spenden Schatten, binden CO2 und produzieren Sauerstoff. Sie bieten Vögeln, Insekten, Kleinsäugetieren Unterschlupf, außerdem Nahrung durch Blüten und Früchte. Sowohl einzeln wie in Beständen stehende Exemplare prägen als großkronige Bäume – ergänzt um Hecken – auf einzigartige Weise das Landschaftsbild.

Streuobstwiesen werden nicht oder nur wenig gedüngt und jährlich nur ein- bis zweimal gemäht. Bei dieser extensiven Bewirtschaftung entstehen spezielle Gräser, Kräuter und Blumen, die blühen und sich aussamen können. Auf einen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird verzichtet oder erfolgt mit natürlichen Präparaten und mechanischen Hilfsmitteln wie Leimringen. Durch extensive und biologische Bewirtschaftung werden Boden und Grundwasser geschont.

Streuobstwiesen: Lebensräume schaffen und fördern

Neben Hecken mit heimischen Gehölzen können am Rand der Wiese Stein- und Totholzhaufen, an trockenen, sonnenexponierten Stellen auch Trockenmauern und Sandhaufen angelegt werden. Auf einer Streuobstwiese dürfen auch alte vergreiste Baumveteranen stehen, in deren Baumhöhlen und dichterer Verzweigung Vögel Schutz suchen und brüten.

Bewuchsfreie Stellen helfen bodenbesiedelnden Wildbienen. Nistkästen fördern Vogelarten, die wiederum viele Schädlinge an Obstgehölzen vertilgen. Sitzstangen locken Greifvögel an, welche den Mäusebestand dezimieren. Streuobst ist ein unverzichtbarer, jedoch gefährdeter Lebensraum. Helfen Sie mit, diesen zu fördern, Neubestände zu schaffen und durch den Kauf von regionalen Streuobstprodukten zu unterstützen, nach dem Motto “Schützen durch Nützen“.

Auf die Bedeutung und Einzigartigkeit weist die Themenwoche des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 11.-15. September 2023 hin. Bayernweit finden zahlreiche Aktionen statt, die einen fundierten Einblick in die wunderbare „Streuobstwelt“ vermitteln. Im Rahmen des „Bayerischen Streuobstpakt“ sollen bis 2035 eine Million neue Streuobstbäume gepflanzt werden. Außerdem werden Informationen mit Beratungsunterlagen und Sortenempfehlungen erarbeitet, aus denen sich unter anderem besondere Streuobstprodukte herstellen lassen.

Hubert Siegler, Bayerische Gartenakademie

(Bilder:  Christine Scherer und Marco Drechsel © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2023 – Gartentipp 33 – Himmelfahrt – ein Fest für Kräuter

In vielen Regionen Bayerns wird (wieder) eine alte Tradition gepflegt. Es ist das Binden von Kräuterbüscheln für die Segnung an Mariä Himmelfahrt (auch „Mariä Würzweih“ genannt). Früher war dieser Tag der Beginn zum Sammeln der Würz- und Heilkräuter, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Kräuter entfalten im Sommer ihre größte Wirkung. Durch die Sommersonne enthalten sie nun viele Aromastoffe und ätherische Öle. Es ist die Zeit, um die Kräuter zu sammeln und für den Winter zu trocknen.

Mariä Himmelfahrt

Eine Legende sagt, dass die Jünger Jesu beim Öffnen des Grabes von Maria Rosen- und Lilienblüten sowie Kräuter vorfanden, nicht jedoch deren Leichnam. Daraus entwickelte sich seit dem 10. Jahrhundert der Brauch, Kräuter an Mariä Himmelfahrt zu weihen. Bereits Griechen, Römer und die germanischen Völker nutzten die Heilkraft der Pflanzen. Die damit verbundenen Bräuche wurden dann vielfach vom Christentum übernommen. In überwiegend katholischen Gebieten in Bayern sowie im Saarland ist der 15. August ein Feiertag. Er erinnert an die Aufnahme Marias in den Himmel und wird in Messen und Prozessionen gefeiert, in Verbindung mit der Kräuterweihe.

Kräuterbuschen binden

Je nach Region besteht ein Kräuterbüschel oder Kräuterbuschen aus einer unterschiedlichen Anzahl an Kräutern. Jedoch hat diese stets eine mystische oder symbolträchtige und besondere Bedeutung. So werden häufig 7, 9, 12, 24, 77 oder eine andere „durch drei teilbare“ Zahl verwendet. In der Regel beinhaltet ein solcher Buschen traditionelle Heilkräuter. Diese können wiederum auch je nach Gegend variieren. Die Mitte ziert oft ein Trieb der Königskerze. Außer (heimischen) Kräutern befinden sich auch andere Pflanzen, die mit Maria in Verbindung stehen, z.B. Rose und Getreideähre. Oft stehen die kleineren Büschel noch ein paar Tage in der Vase mit Wasser, bevor sie kopfüber aufgehängt und an einem kühlen und dunklen Platz getrocknet werden. So bewahren sie noch lange den Duft und die Farben eines sonnigen Augusttages. Dann schmücken die geweihten Kräuterbuschen das Zimmer oder auch den Stall. Sie vertreiben böse Geister und schützen vor Krankheit.

In den Gärten finden sich eine Vielzahl verschiedenster Kräuter und Heilpflanzen. Dazu gehören beispielsweise Basilikum, Johanniskraut, Königskerze, Lavendel, Majoran, Petersilie, Pfefferminze, Ringelblumen, Rosmarin, Salbei, Thymian, Weinraute, Wermut oder Ysop. Neben den Blüten des Gewürz-Fenchel und der Wilden Möhre werden Blüten von Rainfarn, Hibiskus, Schafgarbe, Kamille, Baldrian, Frauenmantel und Dost für die Kräuterbüschel verwendet. Auch die Goldrute und die Blüten des Spitzwegerichs können Sie einbinden. Finden Sie noch mehr in Ihrem Garten?

Sommerzeit – Kräuterzeit

Im Sommer haben die Würz- und Heilkräuter besonders viele Inhaltsstoffe. Zwischen dem 15. August und 15. September werden deshalb besonders viele Kräuter für den Wintervorrat gesammelt und getrocknet. Sie würzen und heilen dann in der kalten Jahreszeit. Nutzen Sie warme und sonnige Tage. Hängen Sie kleine Büschel an einem luftigen Ort mit geringer Luftfeuchte und ohne direkte Sonneneinstrahlung, damit die Kräuter schnell trocken. Dies vermeidet den Befall mit Schimmelpilzen und das Ausbleichen der Farbe. Später kommen die Kräuter in ein verschlossenes Glas. So haben Sie auch im Winter sommerliche Würze.

 

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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