Aktuelles aus dem Landesverband

Landesverbandstagung 2019 in Kulmbach
Am 28. September fand in Kulmbach (BV Oberfranken) unsere Landesverbandstagung statt. Präsident Wolfram Vaitl konnte viele Ehrengäste, Vertreter von Ministerien, Behörden und befreundeten Verbänden begrüßen und dankte allen ehrenamtlichen Kräften im Verband für ihren Einsatz und ihr Engagement. Ein besonderer Gruß ging an Heike Grosser, die neue Vorsitzende des Verbandes der Bayerischen Kreisfachberater, die er seit vielen Jahren kennt und schätzt.
In seiner Eröffnungsansprache an die zahlreich erschienenen Delegierten betonte Wolfram Vaitl, dass es für ihn wichtig ist, zeitrelevante Themen rechtzeitig aufzugreifen. Die Wertschätzung für eine intakte Natur und artenreiche Landschaften ist bei den Menschen im Moment höher denn je ist. Das zeigte nicht nur die hohe Beteiligung beim Volksbegehren »Artenvielfalt«, sondern auch die aktuelle Naturbewusstseinsstudie des Bundesumweltministeriums.
Mit Dieter Pasch, der auch Vorsitzender einer der Arbeitsgruppen des »Runden Tisches« war, ist es gelungen den Fachmann zu »Natura 2000« für die Tagung zu gewinnen. Der Landesverband ist ein ideeller Förderer des Projektes. Für Wolfram Vaitl ist aber auch wichtig, dass jeder selbst erkennt, was er zur Förderung der Biodiversität beitragen kann.
Viel Applaus gab es danach für die »Maulwürfe«, die Jugendgruppe des OGV Hutschdorf, die unter der Leitung der Vorsitzenden Dunja Pfaffenberger, sehr anschaulich zeigten, »was ein Gartenbauverein heute alles so macht«.
Landrat Klaus Peter Söllner betonte in seinem Grußwort, dass die Gartenbauvereine hervorragende Arbeit leisten. Seit Jahren stehen sie für einen naturnahen Garten. Sie pflegen auch das Grün im Dorf – und »man sieht einem Dorf an, ob es einen lebendigen Gartenbauverein gibt«. Das ist eine großartige Leistung, wenngleich es oft als Selbstverständlichkeit wahrgenommen werde. Aus seiner Sicht wäre es ein großer Fehler, wenn frei werdende Stellen von Kreisfachberatern nicht nachbesetzt würden.
Thomas Engel, Regierungsvizepräsident von Oberfranken, hob in seinem Grußwort ebenfalls die Bedeutung der Gartenbauvereine für den Dorfwettbewerb und damit für die Weiterentwicklung der ländlichen Räume hervor. Zudem ging er auf die Bedeutung Oberfrankens im Gartenbau ein. 1/3 der bayerischen Obstbaubetriebe kommen aus diesem Regierungsbezirk.
In seinem Vortrag erläuterte Dieter Pasch die wesentlichen Inhalte von »Natura 2000«: Die Grundlage bildet die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union zusammen mit der Vogelschutz-Richtlinie. »Natura 2000« leistet den wesentlichen Beitrag für das Ziel, einen günstigen Erhaltungszustand der in den Richtlinien genannten Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen zu bewahren oder wiederherzustellen. Das Schutzgebietsnetz von »Natura 2000« umfasst europaweit 27.000 Gebiete mit einer Fläche von mehr als 1 Mio km2. In Bayern sind es 745 Gebiete mit 800.000 ha Fläche. »Natura 2000« ist ein unverzichtbarer und erfolgreicher Pfeiler zum Schutz der Natur- und Kulturlandschaften. Er betonte, dass Bayern die meisten »Natura-2000-Gebiete« in Deutschland stellt: »Landschaften wie die Seen und Moore des Voralpenlandes, Bereiche der Alpenkette, Kalkfelsen des Jura oder weitläufige Mittelgebirge stehen stellvertretend für ganz Bayern. Am Ende seines Vortrages zeigte er, wie auch Gartenbauvereine und alle Gartenbesitzer ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in unserem Lebensumfeld besteuern können. Wichtige Punkte sind hier die Schaffung naturnaher Gärten, Anlage, Pflege von Streuobstwiesen, Blühstreifen (mit den richtigen Arten, regionales Saatgut), Wohlfühlfaktoren schaffen für bedrohte Arten – aber auch Kinder und Jugendliche dazu zu bewegen, sich hier zu engagieren. Er zeigte sich sehr beeindruckt, welch gute Arbeit in den Obst- und Gartenbauvereinen bereits geleistet wird.
Am Nachmittag wurde dann die Mitgliederversammlung des Landesverbands abgehalten. Neben dem Rechenschaftsbericht und dem Jahresabschluss 2018 wurden vor allem die aktuellen und künftigen Arbeitsschwerpunkte des Verbands dargestellt. Zum Schluss dankte die Vorsitzende des BV Oberfranken, Gudrun Brendel-Fischer, dem KV Kulmbach für die ausgezeichnete Organisation der Veranstaltung und Präsident Wolfram Vaitl für sein außerordentliches Engagement für den Verband und die Belange der Obst- und Gartenbauvereine.
»Goldenen Rose« für Günter Reif
Ein Höhepunkt der Tagung war die Verleihung der »Goldenen Rose« an Günter Reif. Er ist seit vielen Jahren Kreisvorsitzender in Kulmbach und war von 2011 bis 2019 stellvertretender Bezirksvorsitzender. Zuvor war er als Bundeswehrangestellter berufsbedingt in mehreren Regierungsbezirken in Bayern stationiert und immer in den Führungsgremien der jeweiligen Kreisverbände aktiv. Er engagierte sich als Mitglied der Satzungskommission bei der Neuentwicklung der Satzung des Landesverbandes. Vielen ist er auch bekannt durch seine ausgezeichneten und sehr praxisorientierten Fachvorträge, speziell zu Insekten. Präsident Wolfram Vaitl würdigte ihn als engagierten und zuverlässigen Weggefährten, der immer die gemeinsamen Ziele im Auge hat und sich dabei nie selbst in den Vordergrund drängt.
»Goldene Rose« für Willibald Gailler
Landrat Willibald Gailler wurde von Dr. Otto Hünnerkopf, als Vertreter des Landesverbandes, mit der »Goldenen Rose« ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Dr. Hünnerkopf die vielfältigen Aktivitäten von Willibald Gailler hervor. Als Motor hat er sich für den ländlichen Raum eingesetzt. Damit erklärt sich auch sein unermüdlicher Einsatz für den Dorfwettbewerb über viele Jahre, da er nach wie vor in diesem Wettbewerb eine Chance für das flache Land sieht. Willibald Gailler ist seit 8 Jahren 1. Vorsitzender im Kreisverband Neumarkt. In dieser Zeit stieg die Mitgliederzahl von 12.800 auf heute 14.500 an. Besonders am Herzen liegt ihm die Kinder- und Jugendarbeit. So gibt es im Kreisverband inzwischen 43 Kinder- und Jugendgruppen mit über 900 Kindern, die Mitglied sind in den Gartenbauvereinen. Mit dem gleichen großen Engagement setzt er sich seit 2015 zudem als Vorsitzender des Bezirksverbands Oberpfalz für die Belange der Obst- und Gartenbauvereine ein. Für Willibald Gailler sind Heimatpflege und Naturschutz kein Lippenbekenntnis, sondern innerstes Anliegen. Willibald Gailler zeigte sich erfreut und bedankte sich für die Auszeichnung. Für ihn ist diese »Goldenen Rose« eine Belohnung für das Engagement vieler im Kreis- und Bezirksverband.
Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V.
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