2023 – Gartentipp 11 – Salbei im Garten
Wir befinden uns mitten in einer Erkältungswelle. Bei Husten, vor allem aber bei Halsschmerzen und Rachenproblemen macht man oft Bekanntschaft mit dem Echten Salbei: zum Gurgeln, als Bonbon und Tee etc. Salbei bereichert nicht nur die Hausapotheke, sondern auch die Küche. „Im Garten sollte der Echte Salbei ebenfalls nicht fehlen“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Der Echte Salbei oder Gartensalbei wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gewählt, um auf seine vielseitige Nutzung als Heilkraut hinzuweisen. Doch die Blätter und Blüten eignen sich auch als wertvolles Gewürzkraut bei vielen Gerichten. Den Garten schmückt er durch seine silbrigen Blätter und die Blüten, die Nahrung für Insekten bieten.
Der Echte Gartensalbei
Der Echte Salbei oder Gartensalbei (Salvia officinalis) hat seinen Platz meist im Kräuterbeet, oft neben Thymian und Bohnenkraut sowie anderen mediterranen Kräutern. Wie diese Pflanzen liebt er einen warmen und durchlässigen Standort in der Sonne. Ein eher magerer, kalkhaltiger und trockener Boden lässt die Pflanze zwar nicht so schnell wachsen, intensiviert jedoch das Aroma. Eine kleine Hand voll Kompost jährlich reicht völlig, um nötige Nährstoffe einzubringen. Eine Neupflanzung erfolgt ab April mit einer kräftigen jungen Pflanze. Eingewachsene Pflanzen erhalten ihren Rückschnitt nicht vor Mitte März, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind. Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass der immergrüne Halbstrauch nicht vergreist und kompakt bleibt. Doch kürzen Sie nicht alle Triebe gleichzeitig ein! Lassen Sie etwa den halben Strauch unangetastet und schneiden Sie diesen Teil erst nach der Blüte zurück. So blühen diese Zweige schon früher, was Honigbienen, verschiedene Wildbienen und andere Insekten besonders freut, die auf der Suche nach Pollen und vor allem nach Nektar sind. Mit dieser Maßnahme verlängern Sie auf einfache Weise die Blütezeit des Gartensalbeis. Die großen blauen, rosa farbigen oder weißen Lippen-Blüten sehen sehr attraktiv zu den silbrig-grau-blauen und leicht filzigen Laubblättern aus. Besonderen Blattschmuck bieten Sorten mit rötlichen, weiß oder gelb panaschierten Blättern. Diese sind jedoch oft nicht ganz winterhart.
Aufgrund des dominierenden Aromas verwendet man die Salbei-Blätter nur sparsam in der Küche. Sie besitzen einen herben Geschmack, sind leicht bitter bis kampferartig und verströmen einen würzigen Duft. Doch Nudelgerichte, Gemüse, verschiedene Fleisch- und Fischgerichte sowie mediterrane Gerichte bekommen mit Salbei ihren besonderen Geschmack. Kombinieren Sie ihn nur mit geschmacksstarken Gewürzen und Kräutern. Feine Aromen würden untergehen.
Der Echte Salbei wird schon viele Jahrhunderte in der Heilkunde verwendet. Seine ätherischen Öle und Gerbstoffe wirken keimtötend, entzündungshemmend und krampflösend, aber auch schweißhemmend. Daher wird die Arzneipflanze traditionell bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen und Blähungen, aber auch bei Entzündungen im Mund und Rachen sowie starkem Schwitzen, etwa in den Wechseljahren, eingesetzt.
Salbei ist nicht gleich Salbei
Ananas-Salbei, Johannisbeer-Salbei, Honigmelonen-Salbei, Pfirsich-Salbei…..Die Blätter der Fruchtsalbei-Arten duften aromatisch und bereichern fruchtige Speisen. Die Pflanzen vertragen keine Fröste und finden daher meist einen Platz in größeren Töpfen, um sie bei Kälte einzuräumen und wie Kübelpflanzen hell und kühl zu überwintern.
Im Staudenbeet machen vielfältige Arten eine gute Figur: Steppensalbei (Salvia nemorosa), Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Sie benötigen einen vollsonnigen, eher trockenen Standort. Der bodennahe Rückschnitt erfolgt im März und oft bildet sich eine weitere Blüte im Herbst, wenn gleich nach dem Blühen im Mai oder Juni wieder zurückgeschnitten wird. Allen gemeinsam sind die attraktiven Lippenblüten, die viele Insekten anlocken und Nahrung bieten. Besonders große und meist zweifarbige Lippenblüten besitzt der Muskatellersalbei. Diese imposante Pflanze ist (meist) zweijährig und wird besonders gerne von der Blauen Holzbiene besucht.
(Bilder: Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)
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Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung