2024 – Gartentipp 7 – Saatgut sichten

Jetzt wird es höchste Zeit vorhandene Samen zu sortieren und sich um neues Saatgut zu kümmern. Dies ist besonders wichtig für alle, die selbst aussäen, um besondere Sorten im Garten zu haben, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Wer selbst Blumen oder Gemüse aussät, sammelt in wenigen Jahren oft viele verschiedene Samentütchen an. Mit einer „Saatgutverwaltung“ behält man den Überblick und weiß schnell, was fehlt.

Ordnungskisten nach Bedarf

Nach dem Gebrauch fristen die Samenpäckchen oft ein Dasein irgendwo in einer Kiste, meist Blumen- und Gemüsesamen wild durcheinander. Es ist Zeit zum Aufräumen. Am einfachsten trennt man erst einmal die Sämereien von Gemüse, Blumen und Gründüngung voneinander.

Wer viel selbst ansät, kann auch jetzt noch weiter unterteilen: z.B. Fruchtgemüse, Hülsenfrüchte usw. oder Kletterpflanzen, Sommerblumen, Zweijährige. Eine weitere Ordnungsmethode ist die Einteilung nach Aussaatmonaten oder gar Wochen. Tomaten werden erst im Mai ausgepflanzt, die Aussaat erfolgt jedoch im März. Radies können über einen großen Zeitraum gesät werden und die Samenreste wandern Monat für Monat weiter. So vergisst man den optimalen Aussaattermin nicht.

Haltbarkeit prüfen

Schauen Sie beim Einräumen gleich auf das Haltbarkeitsdatum, das auf den gekauften Samenpäckchen steht. Bei geöffneten Päckchen ist auch die Lagerung (am besten kühl und trocken) für die Keimfähigkeit ausschlaggebend. Tomatensamen sind erstaunlich lange keimfähig (teils mehr als fünf Jahre), während man bei Pastinaken besser jährlich neues Saatgut kauft. Wer ganz sichergehen will, kann die Keimfähigkeit durch eine Saatgutprobe prüfen. Dazu erfolgt eine Probeaussaat mit genau abgezählten Körnern. Eine Keimprobe lohnt sich, wenn von altem Saatgut noch weit mehr als zehn Samenkörner vorhanden sind, z.B. bei Möhren. Keimt in den nächsten zwei bis drei Wochen nur wenig Saatgut, müssen Sie dichter aussäen oder am besten ein neues Saatgutpäckchen kaufen. Sie können auch einen Teil des alten mit neuen Samen(körnern) vor der Aussaat mischen.

Lust auf Neues?

Dann stöbern Sie jetzt im Fachhandel nach Neuheiten, aber auch nach alten Sorten. Selbst an Samenständern im Lebensmitteleinzelhandel findet man manchmal nicht Alltägliches. Leben Sie Ihre Vorlieben aus. Das Saatgut-Sortiment ist nun riesengroß. Achten Sie jedoch auf angegebene Pflegehinweise, damit die Aussaat auch ein Erfolg wird. Auch ist es sinnvoll auf verschiedene Widerstandsfähigkeiten zu achten wie Kraut- und Braunfäule bei Tomate, Echter Mehltau bei Gurke usw. Ein vielfältiger Garten freut nicht nur uns, sondern nutzt auch der Tierwelt. Blüten der Sommerblumen liefern den Insekten Nahrung und später dienen die Samen den Vögeln als Futter (z.B. Schmuckkörbchen, Sonnenblumen).

Schon im Februar beginnt für manche Gemüsearten wie Paprika und Chili sowie Aubergine und Artischocke die Aussaat auf der warmen Fensterbank. Sie haben eine lange Anzuchtdauer. Bei Tomaten wartet man noch und sät erst Mitte März; Zucchini, Kürbis und Gurken noch viel später erst ab Mitte April.

(Bilder:  Verschiedene Autoren © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/346294/index.php