2021 – Gartentipp 46 – Zeit für den Bodencheck

Die richtige Ernährung der Pflanzen sorgt für gutes Wachstum und Pflanzengesundheit. Um optimal zu düngen spielen die Nährstoffe im Gartenboden eine wichtige Rolle. Doch welche Nährstoffe sind schon im Boden vorhanden? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen eine Bodenprobe im Spätherbst.

Nur wer weiß, welche Nährstoffe im Gartenboden vorhanden sind, kann richtig düngen. Bei einer Untersuchung im Bodenlabor werden vorhandene Nährstoffgehalte und andere wichtige Eigenschaften des Bodens ermittelt.

 

Der Zeitpunkt

Eigentlich hat der Zeitpunkt der Probenahme keinen Einfluss auf die Ergebnisse, bis auf die Bestimmung pflanzenverfügbaren Stickstoffs. Sinnvoll ist jedoch die Zeit im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr, wenn die Beete leergeräumt sind. Eine Bodenuntersuchung muss nicht jedes Jahr durchgeführt werden, da sich die Nährstoffgehalte wenig verändern. Im Gemüsegarten jedoch, wo einige nährstoffbedürftige Pflanzen stehen und daher auch gedüngt wird, ist eine Probenahme etwa alle fünf Jahre zu empfehlen. Sie kennen Ihre Bodenart nicht? Dann ist eine Untersuchung des Gartenbodens wichtig, ebenso vor einer Neuanlage des Gartens, um einen ersten Einblick in den Boden zu bekommen.

 

Das richtige Maß

Werden die Gartenflächen unterschiedlich genutzt und bewirtschaftet (Obstgarten, Gemüsegarten, Ziergarten, Rasen), benötigt man eine getrennte Beprobung. Hierfür nimmt man zehn bis 15 Einstiche einer einheitlich bewirtschafteten Fläche, in der Regel bis 20 bzw. 30 Zentimetern Tiefe bei Gemüsebeeten und Staudenflächen. Bei Rasenflächen genügen zehn Zentimeter, für Bäume und Obstgehölze ist eine Beprobung von 60 bis 90 Zentimeter sinnvoll. Bei Obst- und Gartenbauvereinen bzw. Siedlerverbänden oder anderen Stellen können oft Hilfsmittel geliehen werden. Wer keinen Bohrstock hat, verwendet für Tiefen bis 30 Zentimeter einen Spaten. Die gesammelte Erde zerkleinert man, mischt sie und verpackt 500 Gramm für das Bodenlabor.

 

Die Bodenuntersuchung

Die Standard-Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über Bodenart, Phosphat- und Kalium-Werte sowie den pH-Wert (Säuregehalt des Bodens). Oft lässt man Magnesium-Wert und Humusgehalt zusätzlich untersuchen. Der Humusgehalt zeigt an, wieviel organische Substanz sich im Boden befindet. Bei intensiver Nutzung baut sich Humus ab und setzt Nährstoffe frei, die den Pflanzen als Dünger dienen. In der Regel wird der Stickstoffgehalt im Boden nicht mit analysiert, da er sehr veränderlich ist. Mit einem Nitratschnelltest lassen sich die aktuellen Stickstoffwerte vor jeder Kulturpflanzung oder Aussaat auch vom Freizeitgärtner selbst ermitteln.

 

Der Nutzen einer Bodenprobe

Mit Hilfe der Bodenuntersuchungsergebnisse können Sie zielgerichtet Düngen. Oft zeigt sich nämlich, dass Volldünger nicht nötig sind. Eine wertvolle Grunddüngung erhalten Sie durch das Ausbringen des eigenen Kompostes. Außerdem fördert er ein aktives Bodenleben. Die Ergebnisse einer Bodenanalyse geben häufig auch Aufschluss, warum bestimmte Ernährungsstörungen wie Stippe oder Eisenmangel auftreten.

Die Bodenprobe ist ein wichtiger Check, um den eigenen Gartenboden kennenzulernen, damit bodenschonend und fachgerecht gehandelt werden kann.

 

Tag des Bodens

Der Boden ist ein wertvolles Gut und Ausgangspunkt allen Lebens auf der Erde. Alljährlich zum Internationalen Tag des Bodens (Weltbodentag 5. Dezember) bietet die Bayerische Gartenakademie schon seit vielen Jahren ein Seminar für Freizeitgärtner und Interessierte an. Am 3. Dezember 2021 ist es wieder soweit. Unter dem Thema „Bodenpflege im Klimawandel“ findet das Seminar. Auf der Homepage finden Sie weitere Hinweise in welchem Format das Seminar stattfinden wird. https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/212811/index.php

 

Möchten Sie weitere Details über die Bodenprobe und die Düngung erfahren, finden Sie wertvolle Hinweise in den Informationsschriften der Bayerischen Gartenakademie.

https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/081370/index.php

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/duengungsbrosch%C3%BCre_bericht_2.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=FNvp89b4Qt8

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/287085/index.php

2021 – Gartentipp 45 – Obst und Gemüse für den Winter lagern

Damit die Wintervorräte lange frisch bleiben, benötigen sie gute Lagerbedingungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie die Obst- und Gemüseernte aufbewahren können.

Knackiges Obst und Gemüse während der kalten Jahreszeit liefert gesunde Frische. Wenn die Ernte aus dem Garten kommt, dann ist dies unschlagbar regional.

Erntegut einlagern

Für eine Lagerung über einen längeren Zeitraum eignet sich nur gesundes Herbst- und Wintergemüse sowie Äpfel ohne Verletzungen, Schimmel-, Faulstellen oder andere Schädigungen. Rote Bete, Möhren und andere Knollen- und Wurzelgemüse werden für eine bessere Haltbarkeit nicht gewaschen, sondern kommen mit leicht anhaftender Erde in Eimer, Kisten oder einen großen Plastiksack. Vorher wird das Grün abgedreht. Hat es geregnet, so warten Sie noch ein paar Tage mit dem Ernten, damit die Erde am Gemüse nicht zu feucht ist. Das beugt Schimmeln und Faulen vor. Bei Kernobst eignen sich spät reifende Sorten, die zu einer möglichst langen Lagerfähigkeit knapp reif gepflückt werden. Wenn die Schalenfarbe von grün nach gelb umfärbt ist der optimale Erntezeitpunkt. Für die Lagerung sortieren Sie das Erntegut sorgfältig aus. Beim Durchsehen des gelagerten Obstes und Gemüses alle paar Tage können Sie schnell reagieren und geschädigtes Lagergut entfernen, bevor anderes angesteckt wird.

Lagerbedingungen schaffen

Kühle und nicht zu trockene Lagerbedingungen sind nötig, um geerntetes Obst und Gemüse lang frisch zu halten. Lehm- und Erdkeller gibt es heute kaum mehr. Moderne Keller sind in der Regel zu warm und zu trocken. Nutzen Sie daher die kühlsten Möglichkeiten: Schuppen, Garage, schattige Balkone oder Kellerschächte. Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren. Wird es kalt und sinken die Außentemperaturen unter minus vier Grad schützen eine Decke, mehrere Lagen Zeitungspapier, Jutesäcke oder ähnliches noch eine Zeit lang. Zudem wirken diese luftdurchlässigen Materialien gegen rasche Temperaturschwankungen. Erdmieten werden wieder verstärkt genutzt. Dabei werden Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln oder ähnliches in den Boden eingegraben und mit Deckeln oder Gittern abgedeckt, was vor Mäusefraß schützt. Das Lagergut selbst bekommt eine Bedeckung aus trockenem Stroh zum Luftaustausch und eventuell trockene Erde oder trockenen Sand.

Gartenbeete lange nutzen

Kälteunempfindliche Gemüse lassen Sie am besten so lange wie möglich im Beet stehen. An milden Tagen wachsen die Pflanzen oft noch. Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen sogar leichte Fröste, die sich mit Vlies zuverlässig abhalten lassen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.

Grundsätzliche Lagertipps

Lagern Sie Gemüse und Kartoffeln nicht zusammen mit Obst. Besonders Äpfel bilden das Reifegas Ethylen, was Kartoffeln austreiben und Gemüse schneller welken lässt. Übrigens werden Kartoffeln nicht unter fünf Grad Celsius gelagert, da sie sonst Stärke in Zucker umbauen. Wo möglich, werden späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.

Wem nur relativ warme Räume zum Lagern bleiben, kann zum Aufbewahren große Plastiktüten verwenden. Diese verhindert ein schnelles Austrocknen und verzögert das Nachreifen. Wenige kleine Schlitze oder Löcher mit einer Stricknadel sorgen für den nötigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.

Kontrollieren Sie alle paar Tage Ihr Vorratslager! Krankes und faules wird gleich aussortiert, um eine Ansteckung zu verhindern. Beugen Sie Mäusefraß vor, indem Sie Fallen stellen. Früher reifende Apfelsorten essen und verarbeiten Sie stets zuerst. Dann profitieren Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Ware.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/286220/index.php

2021 – Gartentipp 44 – Winterharte Kübelpflanzen in der kalten Jahreszeit

Frostempfindliche Kübelpflanzen stellen uns jedes Jahr im Spätherbst vor ein großes Problem: wohin mit der Pflanze? Alternativen sind winterharte Kübelpflanzen, die ganzjährig im Freien bleiben können. In kleinen Gärten, auf dem Balkon oder vor der Eingangstür pflanzt man Stauden, kleinbleibende Zier- und Obstgehölze in Gefäße. Bei den Fachleuten der Bayerischen Gartenakademie erhalten Sie Tipps, wie Sie den Topfgarten winterfest machen.

Pflanzen in Gefäßen sind mobil. Topfgärten lassen sich immer wieder umgestalten und bringen so wechselnde Anblicke. Mit frostbeständigen Gefäßen schafft man auch im Spätherbst und Winter einen dekorativen Ort.

Wasser marsch

Stauden und Gehölze sind in der Regel ausreichend frosthart. Die größte Gefahr im Winter stellt für die Pflanzen das Durchfrieren des Wurzelballens dar. Je nach Pflanzenart und Abhärtungsgrad überstehen die Wurzeln im Winter zwar Temperaturen zwischen minus fünf und minus 20 Grad Celsius, aber die Pflanzen leiden stark unter Frosttrocknis. Anders als in der Erde im Garten, wo der Boden langsam von oben nach unten friert, dringt der Frost bei Topfpflanzen von allen Seiten an die Wurzel heran. Problematisch ist dies vor allem für immergrüne Laub- und Nadelgehölze, die auch in der kalten Jahreszeit noch stets Wasser verdunsten. Die Wurzeln können das gefrorene Wasser im Gefäß nicht aufnehmen. Folglich sieht es im Frühjahr aus als seien die Pflanzen erfroren. Dabei sind sie vertrocknet. Gießen Sie daher vorsichtig an Tagen mit milden Temperaturen.

Pflanzen-Schutz

Erste Maßnahme, um die Pflanzen zu schützen ist das Rücken an die Hauswand oder unter eine Überdachung. Günstig ist auch eine Stelle, bei der die Pflanzen dem Regen und Schnee nicht direkt ausgesetzt sind. Das beugt einer möglichen Vernässung und somit dem Absterben der Wurzeln vor. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können, damit sich keine Staunässe bildet. Daher sollten Sie Untersetzer entfernen.

Mehr Schutz ist nötig, wenn es stärker frostig wird und bleibt. Als Schutz von unten bieten sich Styroporplatten an, auf die man die Gefäße stellt. Denken Sie an einen Wasserablauf. Die Töpfe und anderen Gefäße selbst bekommen einen Mantel aus Jutegewebe, Noppenfolie, Kokosmatten und ähnlichem. Kleinere Töpfe stellt man in ein größeres Gefäß, das mit Laub oder Rindenmulch ausgefüllt wird. Anschließend bieten Laub- oder Reisigabdeckungen Schutz von oben.

Drohen nach längeren Schönwetterperioden im zeitigen Frühjahr, wenn die Gehölze schon leicht ausgetrieben haben, noch einmal Spätfröste, sollten auch die oberirdischen Pflanzenteile geschützt werden. Schilfmatten, Jutesäcke oder alte Decken sind denkbar. Besonders geeignet ist Wintervlies, da es ausreichend dicht, aber trotzdem luftdurchlässig ist. Das Abdeckmaterial liegt besser nicht direkt auf den Pflanzenteilen, um mechanische Schäden an der Pflanze zu vermeiden und eine besserer Isolierwirkung zu erzielen. Einfache Gerüste aus Bambusstäben, Tomatenstäben etc. sorgen für Abstand.

Allgemeines

Beginnen Sie die Kälteschutzmaßnahmen nicht zu früh. Einzelne und leichte Fröste verkraften die Pflanzen problemlos ohne spezielle Schutzmaßnahmen. Erst bei dauerhaftem Frost wird „eingewintert“. Grundsätzlich lassen sich größere Gefäße besser überwintern als kleinere. Durch das größere Topfvolumen wird mehr Wasser vom Substrat gespeichert und der Pflanze zur Verfügung gestellt. Außerdem friert der Wurzelballen bei anhaltendem Frost nicht so schnell durch.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

https://www.lwg.bayern.de/cms06/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/286089/index.php

2021 – Gartentipp 43 – Kompost im Garten: Dünger durch Recycling

Wird es herbstlich, werden Gemüsebeete geräumt, manches im Staudengarten zurückgeschnitten und das Laub fällt von den Bäumen. Doch wohin mit dem vielen organischen Material? Für Wertstoffhof und Biotonne zu schade, finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und raten zum Kompostieren.

„Gold des Gärtners“ wird fertiger Kompost auch genannt, denn er ist wertvoller Dünger und Bodenverbesserer. Doch oft gibt es Unsicherheiten bezüglich des Pflanzenmaterials, das einen Komposthaufen füllt.

Gutes Kompostieren

Verschiedene Klein- und Kleinstlebewesen setzen das organische Material zu gutem Humus um. Sie benötigen für ihre Arbeit ein gewisses Maß an Feuchtigkeit, aber auch eine gute Durchlüftung und eine ausreichende Menge Nährstoffe aus dem zugeführten organischen Material. Eine ausgewogene Mischung im Komposthaufen ist deshalb wichtig. Rasenschnitt wird beispielsweise mit lockerem und trockenem Material gemischt, feuchte Materialien nur in dünnen Schichten eingeräumt.

Kompostieren von giftigen Pflanzenteilen

Können giftige Pflanzenteile auf den Kompost? Hier herrscht oft große Unsicherheit. In der Natur gibt Pflanzenarten, die für Mensch und Tier giftige Stoffe enthalten. Einige werden in unseren Gärten als Zier- oder Nutzpflanzen angebaut. Manchmal finden sich die natürlichen Gifte nur in bestimmten Teilen einer Pflanzenart wie Blättern oder Früchten, in anderen Fällen ist die ganze Pflanze giftig. Giftige Pflanzen verrotten nach dem Absterben ebenso wie alle anderen. Sie werden von Mikroorganismen zersetzt, die ursprünglichen Inhaltsstoffe verändern sich und werden nach und nach abgebaut, so dass von den Giften nichts mehr übrig bleibt. Beispiel: Thuja- oder Eibenschnitt kann zerkleinert in dünnen Schichten dem Kompost zugeführt werden.

Kompostieren von Laubblättern

Nicht überall kann Herbstlaub liegen bleiben. Auf Wegen und Rasen kommt es weg, genauso wie in Teichen. Falllaub eignet sich beispielsweise zum Mulchen von Staudenbeeten, Hecken, Baumscheiben und Gemüsebeeten ohne Bewuchs. Doch fällt zu viel an, kann es auch kompostiert werden. Vor allem schwer verrottbares Material wie Eichen- oder Nusslaub wird besser zersetzt, wenn es zerkleinert ist. Ganz einfach geht es mit dem Rasenmäher: das Laub wird einfach in den Auffangsack „gemäht“ und dann schichtweise mit anderem Material auf den Kompost gegeben.

Kompostieren von Unkräutern

Jäten Sie Samenunkräuter rechtzeitig bevor sie Blütenknospen angesetzt haben, können Sie getrost auf den Kompost. Ist der Zeitpunkt jedoch verpasst, dann zwicken Sie entweder die Blütenstände ab oder entsorgen Sie die Pflanzen über die Biotonne, um eine Ausbreitung im Garten zu verhindern.

Auch Wurzelunkräuter könnten auf den Komposthaufen. Allerdings müssen sie ausgetrocknet sein, was bei heißen Sommertemperaturen leichter passiert. Jetzt im Herbst ist die Entsorgung über die Biotonne sinnvoller.

Für den Kompost ungeeignet

Doch nicht alles aus dem Garten eignet sich zum Kompostieren. Manche Schaderreger können auf dem Kompost im Garten überdauern, da die Rottetemperatur nicht ausreichend hoch ist. Mit der späteren Ausbringung von Kompost im Frühjahr besteht die Möglichkeit die Schaderreger im Garten zu verbreiten und Pflanzen erneut zu infizieren. Vom Kompostieren von Pflanzenteilen mit Maden, Kohlhernie, Welke- und Fäulniskrankheiten sowie anderen Pilzen, Viren und tierischen Schädlingen, die Stängel oder Wurzel schädigen, ist daher abzusehen. Nutzen Sie hierfür die Biotonne, Restmülltonne oder die Grüngutannahmestellen.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/285459/index.php

2021 – Gartentipp 42 – Tagpfauenaugen im Sommer und Herbst

Schmetterlinge bezaubern mit ihrer flatterhaften Leichtigkeit. Jeder der sie sieht, antwortet mit einem Lächeln. In den letzten Wochen fielen die vielen Tagpfauenaugen auf, die bei den Herbstblühern nach Nahrung gesucht haben. „Haben Sie es auch bemerkt?“, fragen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Zu einem Herbstgarten gehören Gräser und verschiedene Astern. Auf diesen tummeln sich bei Sonnenschein unterschiedliche Insekten. Am auffallendsten sind Schmetterlinge, besonders das Tagpfauenauge, welches zu den schönsten Tagfalterarten zählt.

 

Das Tagpfauenauge – vom Spezialisten zum Generalisten

Schmetterlinge sind während ihrer Entwicklung regelrechte „Gestaltwandler“. Aus dem Ei entwickeln sich schwarze Raupen mit weißen Pünktchen. Auffallend sind die gefährlich aussehenden, bedornten Fortsätze auf dem ganzen Körper. Die Raupen findet man ausschließlich auf Brennnesselpflanzen, die die einzige Nahrungsquelle darstellen. Die Tiere leben zunächst gemeinschaftlich, bevor sie sich zur Verpuppung verteilen. Und dann schlüpfen die Falter: die Flügeloberseiten sind mit vier bunten Augen auf rostrotem Untergrund geschmückt, was die Tagpfauenaugen unverwechselbar macht. Während die Raupen auf Brennnessel spezialisiert sind, fliegen die Schmetterlinge auf bis zu 200 verschiedene Blütenpflanzen und schlürfen den Nektar. Beliebte Futterpflanzen neben Weiden oder Huflattich im Frühjahr und Schmetterlingsflieder im Sommer, sind im Herbst Astern- und Efeublüten.

Tagpfauenaugen überwintern als erwachsene Tiere in Dachböden, Kellern oder Garagen, natürlichen Höhlen und anderen geschützten Stellen. Von März bis Mai begeben sie sich auch Futtersuche und die Weibchen legen bis zu 400 Eier an junge Brennnesselblättern ab.

Das Tagpfauenauge -Wanderer und Klimagewinner

Einige Schmetterlinge zählen zu den Wanderfaltern. So auch das Tagpfauenauge. Allerdings legt es oft nur kurze Strecken zurück und „wandert“ gezielt in eine andere Region innerhalb des Verbreitungsgebietes. Warme Südwinde begünstigen einen größeren Wanderzug. Somit können auch neue Lebensräume erobert werden. In den meisten Gärten entdeckt man deshalb die schönen Falter.

Tagpfauenaugen sind Gewinner des Klimawandels. Früher gab es nur eine Generation im Jahr, bevor sich dann nur in den wärmsten Regionen Deutschlands eine weitere bildete. Durch die Erwärmung mit längeren Sommern bzw. milden Herbsten erscheinen inzwischen zwei Generationen im Jahr. Die erste entwickelt sich im Mai bis Juni und im Spätsommer gibt es eine zweite.

Gute Entwicklungsbedingungen 2021

Warum sind die Tagpfauenaugen in diesem Jahr so auffällig? Möglicherweise treffen gute Entwicklungsbedingungen aufeinander. Durch höhere Niederschlagsmengen, auch in den trockenen Gebieten der letzten Jahre, konnten sich die Brennnessel-Bestände gut entwickeln und somit ausreichend Nahrung für den Nachwuchs der Schmetterlinge liefern. Die zweite Generation hatte durch das sommerlich warme Wetter ab Mitte August gute Voraussetzungen für die Entwicklung der Raupen. Und dann zeigte sich der Erfolg durch eine große Zahl von Tagpfauenaugen-Faltern in den Gärten und auf Blühstreifen. Sie begeben sich nun auf die Suche nach einem Winterquartier.

Schmetterlinge im Garten

Schmetterlinge sind bei allen beliebt. Um ihnen Lebensraum im Garten zu bieten reicht es nicht Futterpflanzen für die Falter zu bieten. Genauso wichtig ein ausreichendes Futterangebot für die Raupen. Ein sonniges „wildes Eck“ mit einigen Brennnesseln bietet Nahrung für die Raupen vieler Falter. Ein naturnah bewirtschafteter Garten bietet Vielfalt und Lebensraum für verschiedene Tiere.

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/285074/index.php

2021 – Gartentipp 41 – Sorte unbekannt? Apfeldetektive helfen!

Der Apfel gehört zum beliebtesten Obst. Kleine Baumformen sind in Hausgärten zu finden, große Bäume prägen Streuobstwiesen. Zur Zeit der Apfelernte werden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie vermehrt um Sortenauskünfte gebeten. Doch zum Bestimmen einer Apfelsorte gehört viel Spezialwissen.

Wissen Sie wie viele Apfelsorten es gibt? Äpfel aus dem Supermarkt, die für die Vermarktung angebaut werden, sind nur ein winziger Bruchteil der Sortenvielfalt. Gerade auf Streuobstwiesen oder in alten Gärten findet man typische regionale Sorten, deren Namen in Vergessenheit geraten ist.

 

Nur so ist eine Bestimmung überhaupt möglich

Über 1000 (!) Apfelsorten existieren in Bayern. Davon kristallisieren sich 20 bis 30 sehr häufig vorkommende Sorten und weitere 20 bis 30 oft vorkommende Sorten heraus, sodass sich dieSortenbestimmung schon stark einschränkt. Natürlich gibt es auch seltene Apfelschätze! Und dann wird es schwierig.

Zur Bestimmung benötigen Sie vier bis fünf einwandfreie, sortentypische und reife Früchte; also die Schönsten. Fallobst und vermadete Früchte reifen vorzeitig untypisch aus und sind ebenso unklar zu bestimmen wie sehr unreife Früchte, deren Geschmack, Färbung oder Fleischtextur noch nicht ausgeprägt sind.

Sortenmerkmale

Wichtige äußere Fruchteigenschaften sind Reifezeit, Fruchtgröße und Fruchtform, Stielform und-länge, Tiefe und Form von Stiel- und Kelchgrube,

Schalenbeschaffenheit, -farbe und -punkte (Lentizellen), sowie Schadsymptome wie Schorfflecken oder Stippe. „Innere Werte“ sind unter anderem Fruchtfleischfarbe und -beschaffenheit, Saftigkeit, Zucker-Säureverhältnis und Aroma (Würze), Form der Kerne und des Kernhauses.

Ergänzende Hinweise, um eine Sorte zu bestimmen sind außerdem Größe und Form des Blattes und des Baumes, Wuchsstärke und Triebwachstum sowie Verzweigung. Auch die Anfälligkeit gegenüber Schaderregern wie Schorf, Stippe und Mehltau können sortentypische Merkmale sein.

Da Fruchtbehang und Jahreswitterung die Obstqualität beeinflussen, ist es bei nicht eindeutig zu identifizierenden Sorten notwendig, die Sorten über mehrere Jahre zu beobachten und zu untersuchen.

Fachliteratur hilft bei der Selbstbestimmung

Unter Zuhilfenahme bebilderter Fachliteratur können Sie markante Sorten selbst bestimmen. Ein wichtiges Bestimmungsbuch ist „Farbatlas alte Obstsorten, von Walter Hartmann, ISBN 978-3-

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

8001-0316-4. Der Obst- und Gartenbauverlag (www.gartenratgeber.de) hält in seinem online-Shop weitere Sortenbücher vor.

Im Internet finden sich unter Suchbegriffe wie „Apfelsortenbestimmung“ ebenfalls hilfreiche Literaturquellen, eine Sortenbestimmungs-App (Pomident 2020) oder auch Sortenbilder. Allerdings können auch nicht eindeutige, widersprüchliche oder sogar falsche Bilder nicht zielführend sein.

Pomologen – die Apfelkenner!

Keiner kennt Äpfel so gut wie Pomologen. Sie beschäftigen sich privat oder beruflich schon längere Zeit mit Streuobst und deren Sorten. In verschiedenen Verbänden und Vereinen haben sich die Experten zusammengeschlossen. Der Pomologen-Verein hat Ansprechpartner in allen Bundesländern, teilweise mit Regionalgruppen. Es gibt auch spezielle bayerische Pomologen-Gruppen. Bei regionalen Veranstaltungen können Sie Ihre unbekannten Früchte mitbringen und vorlegen. Jedes Jahr werden in vielen Bundesländern bei mehrtägigen Jahreskursen (Obst-) Baumwarte ausgebildet. Auch hier sind viele Apfeldetektive zu finden.

Eine weitere Anlaufstelle sind neben Fachleuten des Bund Naturschutz auch die Kreisfachberater/innen für Gartenkultur und Landespflege an Ihrem Landratsamt oder auch „alte Hasen“ – natürlich auch jüngere – in den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen.

Möchten Sie die Früchte zur Bestimmung verschicken oder vorzeigen, so nehmen Sie Kontakt auf mit dem Adressaten auf, um Details zu den Fruchtproben, der Zusendung und etwaiger Kosten einer Sortenbestimmung abzusprechen.

Links zu den „Apfeldetektiven“ (Liste nicht vollständig):

www.pomologen-verein.de mit landes- und Regionalgruppen

www.gpo-bayern.de/ Bayerische Pomologengruppe

www.triesdorfer-baumwarte.de/

www.deutenkofener-baumwarte.de/

www.schlaraffenburger.de Baumwarte vom Bayerischen Untermain

www.ogv-oberfranken.de/ Baumwarte aus dem Bezirk Oberfranken

www.streuobst-bienen.de Baumwarte aus dem Raum Würzburg

 

(Bilder: Christine Scherer sowie Bayerische Gartenakademie © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/284445/index.php

2021 – Gartentipp 40 – Die Walnussfruchtfliege und andere Schädigungen der Walnuss

 

Nussbäume als große Hausbäume oder auf Streuobstwiesen sind beliebt. Bei der Walnuss, eigentlich eine sehr robuste Obstart, treten in diesem Jahr doch verstärkt Schäden auf, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

 

 

 

 

Schädling an der Walnuss – die Walnussfruchtfliege

Gesunde grüne Laubblätter und Nüsse mit schwarzer Schale? Das könnte auf die Walnussfruchtfliege hindeuten. Schon seit einigen Jahren vereinzelt bekannt, zeigt sich in diesem Jahr ein hoher Befall durch den Schädling. Im Unterschied zu anderen Krankheiten bleiben die Blätter des Walnussbaumes gesund, die Nusshülle schwärzt nicht komplett und der Kern wird nur teilweise beeinträchtigt. Bei gesunden Nüssen löst die Schale und gibt die Nuss frei. Anders bei Befall mit der Walnussfruchtfliege: hier bleiben die schwarzen Hüllen kleben oder lassen sich nur schwer lösen. Liegen die Nüsse noch frisch am Boden, findet man in den weichen, grünen oder schwarzen matschigen Hüllen oft mehrere weißliche Larven. Sie ernähren sich vom saftigen Fruchtfleisch, das dann matschig-schleimig verbräunt.

 

Nach dem Aufklauben befallener Nüsse mitsamt anhaftender Hülle werden die Kerne (mit Handschuhen!) herausgepuhlt. Dabei können die vorhandenen Larven in der Fruchthülle gesammelt und vernichtet oder Hühnern zum Fressen vorgesetzt werden. Eingesammelte befallene Früchte lassen sich auch anderweitig retten. In einem Korb oder Kübel mit Hochdruck-Dampfstrahler unter Rütteln der Gefäße werden die Nüsse abgestrahlt und die Hüllen entfernt. Die sauberen Nüsse werden anschließend getrocknet.

 

Die Larven der Walnussfruchtfliege verpuppen sich, wie bei der Kirschfruchtfliege, im Boden des Kronenbereichs der Bäume. Machen auch die Nachbarn mit, kann es sinnvoll sein ab Juli mindestens fünf bis sieben Gelbtafeln in der Baumkrone verteilt aufzuhängen, um zumindest einen Teil der Fliegen abzufangen. Das Auslegen von feinmaschigen Netzen oder Folien im Kronenbereich ab Juni verhindert das Aufwandern der geschlüpften Fliegen aus dem Boden. Hierfür wird der Unterbewuchs sehr kurz gemäht. Ebenso hilft eine Hühnerhaltung unter den Bäumen ab dem Frühsommer, die dann die Tönnchen-Puppen der Schädlinge aus dem Boden picken.

 

Braune Blätter der Walnuss

Zwei Krankheiten, die eine Braunfleckung auf den Blättern sowie teilweise schwarze Nüsse hervorrufen, treten in diesem Jahr massiv auf. Häufige und große Niederschlagsmengen haben die Schädigungen begünstigt. Es sind dies die Bakterienkrankheit Xanthomonas und Marssonina, eine Pilzkrankheit. Die Unterscheidung ist schwierig.

 

Was kann ich tun? Geschädigt Nüsse werden entsorgt. Die befallenen Laubblätter entfernen Sie ebenfalls. Es besteht aber auch die Möglichkeit die gerbstoffhaltigen und schwer verrottbaren Blätter gut zu zerkleinern und über den Kompost zu entsorgen. Der Anteil sollte aber maximal zehn Prozent betragen. Sind die Bäume sehr dicht gewachsen, sorgt ein Auslichtungsschnitt (im belaubten Zustand!) dafür, dass wieder mehr Luft und Licht an den Walnussbaum kommt und die Blätter schneller abtrocknen.

Die Sorten ‘Mars‘, ‘Wunder von Monrepos‘, ‘Geisenheim 139‘, ‘Lara‘ und ‘Franquette‘ gelten momentan als weniger anfällig gegen diese beiden Schaderreger und sind bei einer Neupflanzung vorzuziehen. Mit einer guter Pflege vor allem junger Walnussbäume bleiben die Pflanzen vital, wüchsig und robust.

 

 

(Bilder: Christine Scherer und Isolde Keil-Vierheilig © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/284136/index.php

2021 – Gartentipp 40 – Die Walnussfruchtfliege und andere Schädigungen der Walnuss

 

Nussbäume als große Hausbäume oder auf Streuobstwiesen sind beliebt. Bei der Walnuss, eigentlich eine sehr robuste Obstart, treten in diesem Jahr doch verstärkt Schäden auf, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

 

 

 

 

Schädling an der Walnuss – die Walnussfruchtfliege

Gesunde grüne Laubblätter und Nüsse mit schwarzer Schale? Das könnte auf die Walnussfruchtfliege hindeuten. Schon seit einigen Jahren vereinzelt bekannt, zeigt sich in diesem Jahr ein hoher Befall durch den Schädling. Im Unterschied zu anderen Krankheiten bleiben die Blätter des Walnussbaumes gesund, die Nusshülle schwärzt nicht komplett und der Kern wird nur teilweise beeinträchtigt. Bei gesunden Nüssen löst die Schale und gibt die Nuss frei. Anders bei Befall mit der Walnussfruchtfliege: hier bleiben die schwarzen Hüllen kleben oder lassen sich nur schwer lösen. Liegen die Nüsse noch frisch am Boden, findet man in den weichen, grünen oder schwarzen matschigen Hüllen oft mehrere weißliche Larven. Sie ernähren sich vom saftigen Fruchtfleisch, das dann matschig-schleimig verbräunt.

 

Nach dem Aufklauben befallener Nüsse mitsamt anhaftender Hülle werden die Kerne (mit Handschuhen!) herausgepuhlt. Dabei können die vorhandenen Larven in der Fruchthülle gesammelt und vernichtet oder Hühnern zum Fressen vorgesetzt werden. Eingesammelte befallene Früchte lassen sich auch anderweitig retten. In einem Korb oder Kübel mit Hochdruck-Dampfstrahler unter Rütteln der Gefäße werden die Nüsse abgestrahlt und die Hüllen entfernt. Die sauberen Nüsse werden anschließend getrocknet.

 

Die Larven der Walnussfruchtfliege verpuppen sich, wie bei der Kirschfruchtfliege, im Boden des Kronenbereichs der Bäume. Machen auch die Nachbarn mit, kann es sinnvoll sein ab Juli mindestens fünf bis sieben Gelbtafeln in der Baumkrone verteilt aufzuhängen, um zumindest einen Teil der Fliegen abzufangen. Das Auslegen von feinmaschigen Netzen oder Folien im Kronenbereich ab Juni verhindert das Aufwandern der geschlüpften Fliegen aus dem Boden. Hierfür wird der Unterbewuchs sehr kurz gemäht. Ebenso hilft eine Hühnerhaltung unter den Bäumen ab dem Frühsommer, die dann die Tönnchen-Puppen der Schädlinge aus dem Boden picken.

 

Braune Blätter der Walnuss

Zwei Krankheiten, die eine Braunfleckung auf den Blättern sowie teilweise schwarze Nüsse hervorrufen, treten in diesem Jahr massiv auf. Häufige und große Niederschlagsmengen haben die Schädigungen begünstigt. Es sind dies die Bakterienkrankheit Xanthomonas und Marssonina, eine Pilzkrankheit. Die Unterscheidung ist schwierig.

 

Was kann ich tun? Geschädigt Nüsse werden entsorgt. Die befallenen Laubblätter entfernen Sie ebenfalls. Es besteht aber auch die Möglichkeit die gerbstoffhaltigen und schwer verrottbaren Blätter gut zu zerkleinern und über den Kompost zu entsorgen. Der Anteil sollte aber maximal zehn Prozent betragen. Sind die Bäume sehr dicht gewachsen, sorgt ein Auslichtungsschnitt (im belaubten Zustand!) dafür, dass wieder mehr Luft und Licht an den Walnussbaum kommt und die Blätter schneller abtrocknen.

Die Sorten ‘Mars‘, ‘Wunder von Monrepos‘, ‘Geisenheim 139‘, ‘Lara‘ und ‘Franquette‘ gelten momentan als weniger anfällig gegen diese beiden Schaderreger und sind bei einer Neupflanzung vorzuziehen. Mit einer guter Pflege vor allem junger Walnussbäume bleiben die Pflanzen vital, wüchsig und robust.

 

 

(Bilder: Christine Scherer und Isolde Keil-Vierheilig © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/284136/index.php

2021 – Gartentipp 39 – Dankbarkeit für die Früchte des Gartens

Der frühe Herbst bietet eine Fülle von erntefähigem Obst und Gemüse. „Wir sollten für die Ernte unseres Gartens dankbar sein“, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Der Garten kann unseren täglichen Speiseplan bereichern, er bietet uns auch Zierde und Erholung sowie Lebensraum für Tiere.

Jedes Jahr ist anders. Witterung, Sortenwahl und Pflege haben einen großen Einfluss auf die Ernte der unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten. Doch auch Früchte mit Makeln sind wertvoll.

Erntedank

Äpfel, Birnen und auch Quitten füllen nun die Erntekörbe, bereichert durch Zwetschgen, Tafeltrauben und Walnüsse. Wildobst wie Kornelkirsche, Zierquitte und Apfelbeere (Aronia) sind willkommene herbe Fruchtkombinationen bei der Verarbeitung. Herbsthimbeeren gilt es weiterhin regelmäßig zu pflücken.

Die Ernte des Sommergemüses lässt nach. Sofern nicht durch die Kraut- und Braunfäule schon im Juni geschädigt, reifen die letzten Tomaten. Mit Echtem Mehltau befallene Zucchinipflanzen tragen noch wenige neue Früchte und auch die Gurkenernte ist vorbei. Bei den Stangenbohnen gibt es nochmals ein schönes Essen. Herbstliche Gemüse bereichern nun den Teller: Möhren, Rote Bete, Kürbis, Endivien, Mangold.

Die Ernte der Gartenarbeit ist nicht nur in der Menge der Gartenfrüchte zu sehen, sondern auch in der Schönheit und Vielfältigkeit, die auf diesem Stück Land zu finden ist. Ein naturnaher Garten kann ein kleines Stückchen Eden sein – sind wir dankbar dafür.

Tag gegen Lebensmittelverschwendung

Der 29. September ist Internationaler Tag des Bewusstseins für Nahrungsmittelverlust und -verschwendung. Das passt gut in den Herbst, wenn wir einen dankbaren Blick auf das Obst, das Gemüse und die Zierpflanzen werfen, die auf unserer Erde gewachsen sind. Und trotzdem gehen wir mit den Lebensmitteln nicht gut um. Sie müssen optisch immer top sein, kleine Schönheitsfehler werden nicht akzeptiert und so landen sie oft in der Tonne.

Wer selbst im Garten anbaut merkt schnell, wie lange es bis zu Ernte dauert und wie diese z.B. durch Witterung und Schädlinge beeinflusst wird. Wir erhöhen die Wertigkeit von Obst und Gemüse, in dem wir auch Krummes, Kleines und mit Schadstellen Behaftetes ernten und verwerten. Gerichte aus eigenen Gartenprodukten bereichern den Speiseplan und können bewusst und mit Genuss genossen werden. Man weiß wo es herkommt und wie es angebaut wurde. Frischer und regionaler geht es nicht.

Beispiele: Verwenden Sie zunächst kleine Möhren, die bald schrumpeln würden, schneiden Sie schadhafte Stellen am Apfel großzügig aus, um Kuchen zu backen oder Mus zu kochen. Große Möhren, Rote Bete und Kartoffeln eignen sich für die Lagerung, ebenso gesunde Äpfel und Birnen. Verkorkte Stellen beim Kernobst sind durch Kälteeinwirkung entstanden und nur ein optischer Schaden.

(Bilder: Christine Scherer und Hubert Siegler © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/283839/index.php

2021 – Gartentipp 38 – Die Obsternte lockt

Herbstzeit – Erntezeit: die Bäume hängen voll mit Äpfeln, Birnen und Zwetschgen. Tafeltrauben zieren die Rebstöcke. Doch wann ist Zeit für die Ernte, werden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie gefragt.

Nicht überall sind die Erträge zufriedenstellend. So war der Fruchtansatz spärlich oder Krankheiten und Schädlinge haben die Ernte geschmälert. Die Witterung hat einen großen Anteil am Erfolg oder Misserfolg.

Apfelernte

Leuchtend rote Äpfel hängen nun an den oft stark behangenen Zweigen. Schön sind große Streuobstbäume bei Wanderungen anzusehen. Und auch im Garten haben sich die Früchte schön ausgefärbt und laden zum Probieren ein. Doch Halt – allein die rote Backenfarbe sagt nichts über die Reife! Oft sind die Äpfel noch gar nicht genussfähig. Nur ein optimal geernteter Apfel schmeckt und bietet Wohlgenuss. Durch kühle Nächte und warme Tage hat sich die starke Rotfärbung der Backen innerhalb kurzer Zeit gebildet. Doch im Innern ist er Apfel oft noch nicht reif.

Ein wichtiger Aspekt der Pflückreife ist die Umfärbung der Schale. Die grüne Grundfarbe wechselt zu gelbgrün. Die Lagerfähigkeit der Äpfel vermindert sich, wenn diese schon vollgelb ist. Je länger eine Frucht am Baum verbleibt, umso mehr lassen Fruchtfestigkeit und Säuregehalt nach. Die vorhandene Stärke wandelt sich in Zucker um. Ein weiteres Reifekriterium ist das Pflücken selbst. Dazu heben Sie die Frucht leicht an und drehen sie. Löst sich der Apfelstiel problemlos vom Baum, ohne abzureißen, kann geerntet werden. Ansonsten warten Sie noch ein paar Tage. Bei vorzeitiger Ernte bleiben die Früchte im Geschmack grasig und ohne Aroma. Da nicht alle Früchte des Baumes zur gleichen Zeit pflückreif sind, werden nur die jeweils reifen Äpfel abgenommen. Sieben bis zehn Tage später erfolgen weitere Erntegänge.

Immer wieder werden braune Kerne als Reifeanzeiger genannt. Sicherlich haben viele Obstliebhaber damit gute Erfahrungen gemacht. Doch dafür müssen sie die Früchte aufschneiden. Bei Frühsorten färben die Kerne allerdings spät, so dass dieses Kriterium nicht zuverlässig angewendet werden kann.

Zwetschgenernte

Zwetschgen färben nun an den Bäumen blau und beginnen teilweise von Stiel her langsam zu schrumpeln. Doch im Inneren sind die Früchte oft noch grün und unreif. Es fällt auf, dass sie heuer ganz schlecht vom Stein lösen, selbst Sorten mit sonst guter Steinlöslichkeit. Schuld ist die Witterung. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass die Früchte nun ganz schnell schimmeln. Wo mehrere Früchte zusammenhängen bilden sich ganz Nester pilzbefallener Früchte. Diese gilt es zu entfernen, spätestens im Winter die Fruchtmumien, um einer Ansteckung im nächsten Jahr vorzubeugen.

Tafeltrauben ernten

Wo Pilzkrankheiten Laub und Beeren noch nicht beeinträchtigt oder gar zerstört haben, reifen nun die Trauben. Besonders die blauen Sorten haben schon eine tiefblaue Farbe. Lassen Sie die Früchte möglichst lange am Rebstock, damit sich mehr Fruchtzucker bilden kann. In Organzasäckchen können sie reifen, ohne von Wespen, Fruchtfliegen oder Vögeln gefressen zu werden.

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/283486/index.php