2022 – Gartentipp 3 – Grün und krautig im Winter

Der Garten im Winter nur grau und braun? Keinesfalls! Erste Blüten erscheinen an Sträuchern; so manche Staude friert in der kalten Jahreszeit nicht zurück und bleibt auch über den Winter grün. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie laden Sie zu einem Rundgang durch Ihren Garten ein.

In milden Wintern ohne Schnee sieht mancher Garten richtig grün aus. Immergrüne Gehölze, grüne krautige Pflanzen und Gräser strukturieren den Garten. Raureif sieht dann besonders attraktiv aus.

 

Wintergrün ist nicht immergrün

Während es Gehölze mit wirklich immergrünen Nadeln oder Blättern gibt, ist es bei Stauden eher ungewöhnlich. Sie sind „wintergrün“ und verbleiben in normalen Wintern grün. Dies bedeutet oft auch einen Wachstumsvorsprung in der neuen Vegetationszeit. Starke Fröste ohne Schnee jedoch, sogenannte Kahlfröste, können die Pflanzenzellen stark schädigen. Dann werden auch die grünen Blätter braun und sterben ab. Im Frühjahr treiben die Stauden in der Regel wieder aus.

 

Auf geht’s zum Gartenspaziergang

Bei den wintergrünen Kräutern handelt es sich meist um Halbsträucher, die eine Zwischenstellung von Staude und Gehölz einnehmen. Currykraut, Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian mit ihren „nadligen“ oder grauen Blättern gehören zu dieser Gruppe.

Im eher schattigen Gartenbereich findet man die großen Bergenienblätter, die sich bei tiefen Temperaturen auch etwas rötlich verfärben. Christrosen und Nieswurz warten nicht nur mit Blüten im Winter auf, sie besitzen auch sattgrüne Laubblätter. Bei den Elfenblumen (Epimedium) gibt es Sorten, deren Laub nicht zurückfriert, sondern grün die Wintermonate überdauert. Auch Farne, wie der Hirschzungenfarn oder der Wurmfarn bleiben in milden Wintern kräftig grün.

Während viele wintergrüne Stauden oft derbe, ledrige und kräftige Blätter besitzen, gibt es auch solche mit weicherem Laub. Dazu gehört beispielsweise der veränderliche Storchschnabel (Geranium versicolor). Oder auch die verschiedenen Purpurglöckchen (Heuchera), die eine breite Palette an unterschiedlichen Blättern bieten: mit rotem, hellgrünem, bronzefarbigem und und silbrigem Laub und ganzrandigen, gewellten oder gezackten Rändern.

Zweijährige Pflanzen bilden im ersten Jahr eine kräftige Blattrosette, bevor in der nächsten Vegetationszeit die Blüten erscheinen. Besonders imposant sind die grauen und filzigen Blattrosetten der Königskerze. Weitere Vertreter, die den Garten im Winter grün halten sind Freiland-Yucca und Brandkraut, die im Sommer mit Blüten aufwarten, die hoch über den Blättern stehen. „Grüne“ Gräser wie die Vogelfuß-Segge gestalten mit ihren schmalen Blättern, bringen Bewegung und Leichtigkeit in den Garten.

Nutzen Sie die Zeit für einen Gartenspaziergang. Entdecken Sie Ihre winterlichen grünen Gartenschätze. Bei frostigen Temperaturen zaubert der Raureif kleine Diamanten auf die grünen Pflanzen.

 

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

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2022 – Gartentipp 1 – Noch mehr Nutzen für den Weihnachtsbaum

 

Nur wenige Wochen steht der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer und schenkt uns weihnachtliche Stimmung. Üppig geschmückt, mit leuchtenden Lichtern bestückt und leicht duftend bereitet er Freude. „Für die Grüngutabfuhr ist er meist zu schade“, bedauern die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie und stellen weitere Nutzungsmöglichkeiten des alten Weihnachtsbaumes vor.

Ein Baum für nur wenige Tage im Jahr ist zu kostbar. Meist wird er nach Heilig-Drei-König aus der Wohnung verbannt. Im Garten, auf Balkon und Terrasse lässt er sich noch weiter nutzen, besonders dann, wenn es auch noch ein Bio-Baum ist.

 

Geeignete Weihnachtsbäume

Doch Achtung! Nicht jeder ausrangierte Weihnachtsbaum taugt für eine Weiternutzung. Ganz wichtig ist die Eigenschaft, dass er nicht nadelt. Bei trockenen und dürren Trieben fallen die Nadeln besonders schnell ab. Sehr lange dagegen haften die Nadeln der beliebten Nordmanntannen. Besonders frisch bleiben die Triebe, wenn der Baum schon während der Zeit im Zimmer mit ausreichend Wasser versorgt wurde. Schneiden Sie nun die dicht benadelten Zweige mit einer guten Schere in verschiedene Längen.

 

Nutzungsmöglichkeiten im Garten

Anhaltende Fröste treten in den letzten Jahren oft erst im Januar oder noch später auf. Dann bieten die abgeschnittenen Zweige des Weihnachtsbaumes Schutz. Kälte und Wintersonne können verschiedenen Pflanzen im Garten dann kaum noch schaden.

Rosen und besonders Hochstammrosen sind dankbar für einen Schutz vor Kälte, frostigem Wind und Wintersonne. Die abgeschnittenen Zweige werden wie ein dichtes Korsett um die Hochstammrose gebunden. So sind der Rosen-Stamm und die Triebe in der Krone geschützt. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Veredlungsstelle, damit diese nicht erfriert. Eine solche Einkleidung kann auch ein sehr dekoratives und zugleich natürliches Element im winterlichen Garten sein.

Sind dann noch Nadelgehölz-Zweige übrig, decken Sie empfindliche Stauden, immergrüne Sträucher und auch Erdbeeren damit ab. Denn Kahlfröste ohne Schneeauflage können großen Schaden anrichten.

Bedeckungen mit Nadelgehölzzweigen haben den Vorteil, dass sie Kälteschutz und Schatten bieten. Somit wird ein frühzeitiges Austreiben der Pflanzen unterdrückt. Außerdem sind die Triebe luftdurchlässig und bieten Fäulnis keine Chance, im Gegensatz zu Abdeckungen mit Folie. Doch lassen Sie diesen natürlichen Schutz nicht zu lange, da sich vergeilte Jungtriebe bilden könnten. Nach der Zweit-Nutzung werden die Triebe im Frühling zerkleinert und über den Kompost oder die Biotonne entsorgt.

 

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

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2021 – Gartentipp 52 – Wie war das Gartenjahr 2021? – Ein Rückblick

Ein weiteres Jahr war durch die Pandemie geprägt. Gartenbegeisterte nutzten erneut die Gelegenheit den Garten zu gestalten und den Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. Doch jedes Jahr ist anders. Die Witterung entscheidet viel über Erfolg, Ernte und Durchführung von (Pflege-)Maßnahmen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Gärtnernde aus Franken berichten über die Besonderheiten im Jahr 2021. Geprägt durch Trockenheit der letzten Jahre, waren manche Schadorganismen fast in Vergessenheit geraten.

 

Endlich Wasser!

Während es in den letzten Jahren mancherorts an Niederschläge mangelte, so waren auch die trockenen Gebiete diesmal mit Regen gesegnet. Der viele Regen ließ die Kultur-Pflanzen und auch die Unkräuter recht üppig wachsen. Während in den trockenen Sommern der vergangenen Jahre die „Grünflächen“ meist braun waren, kam man heuer in den Sommermonaten mit dem Rasenmähen kaum nach. Somit hatte man immer genügend Mulchmaterial für die Gemüse-Beete und Baumscheiben. Mit den Niederschlägen kamen aber auch die Schnecken und feuchtigkeitsliebende Schaderreger.

 

Blick in den Gemüsegarten

Wenn es überhaupt eine Tomatenernte gab, war diese schon bald beendet. Standen die Pflanzen nicht unter einem Dach, schlug die Kraut- und Braunfäule gnadenlos zu. Durch die Niederschläge konnte sich der Pilz ausbreiten. Sortenunterschiede ließen sich schnell erkennen. Robuste Tomatensorten blieben noch längere Zeit grün und trugen gesunde Früchte; besonders dann, wenn der Pflanzabstand eine gute Belüftung erlaubte.

Doch oft war schnelles Entfernen und Abräumen der Tomatenpflanzen nötig. Doch keine Trauer – jetzt gab es ausreichend Platz für Herbstsalate wie Endivien, Zuckerhut, Feldsalat und Spinat. Bis zur Ernte im Spätherbst entwickelten sich große Köpfe.

Selten konnte man in fränkischen Gärten so dicke Möhren, Rote Bete und Sellerieknollen ernten. Die regelmäßigen Niederschläge sorgten für gleichbleibende Bodenfeuchte und damit für gute Wachstumsbedingungen.

 

Obstgarten

Regenschauer – gut für das Wachstum, aber schlecht wegen der Schadpilze. Tafeltrauben litten unter der regelmäßigen Blattfeuchte. Der Falsche Mehltau konnte sich rasch ausbreiten. Problematisch war das schnelle und üppige Wachstum, so dass es schnell zu einem Blattgewirr wurde, wenn man nicht regelmäßig entblätterte. Die mangelnde Durchlüftung förderte wiederum die Pilzkrankheit.

Selbst robuste Apfelsorten waren teilweise stark durch Schorf beeinträchtigt, da die Blätter zeitweise nicht richtig abtrocknen konnten. Rost- und Blattfleckenkrankheiten traten allgemein verstärkt auf (z.B. Himbeerrost, Zwetschgenrost).

Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Herbsthimbeeren entwickelten sehr kräftige Triebe mit Früchten bis in den November hinein.

 

Ziergarten

Rosen litten in diesem Jahr verstärkt unter Blattfleckenkrankheiten und Rost, da die Blätter durch den Regen lange nass blieben. Aber haben Sie das üppige Wachstum der Stauden bemerkt? Schon lange nicht mehr haben sich die Pflanzen so prächtig entwickelt. Selbst das Gießen kann nicht ausgleichen, was natürliche Niederschläge leisten. So hat manche Sonnenblume Rekordhöhen erreicht.

Besonders in Erinnerung ist der Herbst geblieben. Der September war der Monat der Tagpfauenaugen. Auf Astern wurden sie oft gesichtet, wenn sie sich am Nektar labten. Was hatten wir doch auch für eine tolle Herbstfärbung. Vor allem die Gräser und Stauden entwickelten wunderschöne Farben. Aber auch das Laub vieler Bäume und Sträucher leuchtete in gelb, orange und rot.

 

Warten wir ab, was uns das neue Jahr für Überraschungen bringt!

Das Team der Bayerischen Gartenakademie wünscht Ihnen ein erfolgreiches Gartenjahr 2022!

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

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2021 – Gartentipp 51 – Maronen aus dem Garten

Gerne genießt man heiße Maroni in der Adventszeit, wenn man über den Weihnachtsmarkt bummelt. Nun, dieser fällt aus, doch auf heiße Maronen braucht man nicht verzichten. Sie gehören mit ihrem nussigen und leicht süßlichen Geschmack zu Weihnachten, behaupten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Findige Personen haben schon so manchen Esskastanienbaum entdeckt: im Wald, in Parks oder in sehr großen Gärten. Vermutlich findet man ihn künftig häufiger, denn er scheint ein Gewinner des Klimawandels zu sein.

 

Verbreitungsgebiet der Edelkastanie

Die Esskastanie, Edelkastanie oder Marone (Castanea sativa) ist ein großer stattlicher Baum und typisch für den Mittelmeerraum. Doch auch in verschiedenen, vor allem trockeneren und wärmeren Gebieten Deutschlands findet man die Edelkastanie immer öfter. Die Bäume können durchaus Höhen von 20 Metern erreichen und brauchen einen Standraum von 15 mal 20 Metern.

 

Die Esskastanie im Garten und auf der Streuobstwiese

Edelkastanien schätzen sonnenreiche und regenarme Gebiete. Sie meiden kalkreichen Boden. Ist er allerdings tiefgründig genug, scheinen sie auch damit gut zurechtzukommen. Besonders geeignet ist daher ein sandig-lehmiger Boden mit einem pH-Wert von 5 bis 6,5. Zum Pflanzen lockern Sie den Boden so tief wie möglich, geben Sie ins Pflanzloch etwas reifen Kompost.

Die Blütezeit liegt etwa zur selben Zeit wie die Rebenblüte. Männliche und weibliche Blüten sitzen auf einer Pflanze. Leider ist die Edelkastanie meist selbstunfruchtbar. Für eine gute Ernte ist das Pflanzen von mindestens zwei Sorten nötig. Große Früchte besitzen die frühreifende Selektion ‘Bouche de Betizac’ (September) sowie die Sorten ‘Marsol’ und ‘Marigoule’, deren Früchte im Oktober reifen. Sie sind von einer Schale mit vielen weichen Stacheln umgeben. Wenn sich die braunen Früchte aus der Schale lösen, sind sie reif. Bis zu drei Monaten können Sie die Früchte bei einer trockenen und kühlen Lagerung aufbewahren. Bis zur ersten Ernte erfordert es jedoch etwas Geduld. Die Bäume veredelter Sorten tragen die ersten Früchte in einem Alter von 10 bis 15 Jahren. Sämlinge, die auch wüchsiger sind, fruchten meist noch später.

Die wenigsten werden Platz im Garten haben, um Esskastanien zu pflanzen. Doch auf Streuobstwiesen, die geprägt sind von Apfelbäumen und Zwetschgen, passen die mächtigen und prächtigen Bäume der Edelkastanien, wenn es sich um Weinbaugebiete oder ähnlich milde Klimate handelt.

 

Heiße Maronen

Maronen findet man in vielen weihnachtlichen Rezepten. Besonders zu Gans- und Wildfleisch passen Maronen ausgezeichnet sowie zu Rotkohl und vielen vegetarischen Gerichten. Oder ganz einfach zuhause mit einem Glühwein genießen: dazu werden die Maronen kreuzförmig eingeschnitten und auf ein Backblech gelegt. Bei etwa 175 bis 200 Grad werden die Esskastanien dann etwa 20 Minuten geröstet. Damit sie nicht austrocknen stellt man noch eine Schale Wasser dazu. (Alternativ können sie vor dem Einschneiden der Schale wenige Minuten gewässert werden.) Die Maroni sind fertig, wenn die braune kräftige Schale aufgeplatzt ist. Am besten gleich genießen, ohne die Finger zu verbrennen.

Achtung! Verwechseln Sie die Esskastanien nicht mit den Rosskastanien – diese sind nicht essbar!

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

 

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2021 – Gartentipp 50 – Der Weihnachtsbaum im Topf

Geschmückte Nadelbäume zieren die weihnachtlichen Zimmer. In warmen Räumen fallen jedoch schnell die Nadeln ab, wenn die Wasserversorgung fehlt. Immer wieder werden deshalb Weihnachtsbäume im Topf verwendet. Damit Sie lange Freude daran haben, geben Ihnen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie Tipps.

Der Trend geht zum „Zweit-Weihnachtsbaum“, der Balkon, Terrasse oder Eingangsbereich schmückt. Gerade hierfür sind „Weihnachtsbäume“ im Topf besonders gut geeignet.

 

Weihnachtlicher Topfbaum im Freien

Eigentlich können alle Nadelgehölze (Koniferen) in einem Topf gepflegt werden. Allerdings wachsen manche sehr schnell, so dass sie dafür nur für eine recht kurze Zeit geeignet sind. Natürlich kann man keinen zwei Meter hohen Baum im Topf erwarten. Doch auch kleinere und kompakte Pflanzen lassen sich sehr schön weihnachtlich dekorieren.

Heute findet man fast nur Nordmanntanne, wenn man einen geschlagenen Weihnachtsbaum sucht. Im Topf hält sich diese Pflanze aber nicht sehr lang, da sie doch eigentlich ein großer Baum werden möchte. Schon nach wenigen Jahren muss sie deshalb in den Garten ausgepflanzt werden. Ähnlich verhält es sich beispielsweise auch mit der Serbischen Fichte.

Zwerg-Formen verschiedener Koniferen dagegen wachsen oft sehr kompakt und langsam. So können die Nadelgehölze auch viele Jahre in Gefäßen verbleiben. Es eignen sich besonders gut Zuckerhutfichte, Koreatanne, Zwerg-Blaufichte sowie verschiedene Kiefernarten. Im Sommer sind sie mobiles Immergrün und im Winter werden sie sichtbar als weihnachtlicher Schmuck aufgestellt.

Immergrüne Nadelgehölze verdunsten auch im Winter Wasser. Gießen Sie deshalb immer wieder an frostfreien Tagen. Ein schattiger oder halbschattiger Standort verringert die Verdunstung, was besonders bei einem durchgefrorenen Topf wichtig ist, da die Wurzeln kein Wasser aufnehmen können. Zudem schädigt dort die Wintersonne nicht. Das Einwickeln des Topfes mit Schutzmaterial (Noppenfolie, Kokosmatten, Wollvlies etc.) verhindert das ständige Auftauen und Durchfrieren des Wurzelbereiches.

Nach einigen Jahren sind die Töpfe durchwurzelt. Dann topft man die Pflanzen in ein größeres Gefäß. Zum Umtopfen am besten eine Kübelpflanzenerde verwenden. Diese Substrate sind strukturstabil, speichern Wasser und Nährstoffe. Im Frühling können Sie mit einem Koniferen–Langzeitdünger Nährstoffe zuführen.

 

Topf-Weihnachtsbaum im Zimmer

Stellen Sie grundsätzlich Weihnachtsbäume im Topf nur für eine kurze Zeit in einen warmen Raum. Am besten ist es, die Topfbäume erst am Heilig Abend oder kurz davor von draußen zu holen. Zu Neujahr schmückt er dann schon wieder einen kalten Platz im Haus oder besser auf Balkon und Terrasse und verbreitetet dort noch weihnachtliche Stimmung.

Die grünen Nadeln verdunsten Wasser. In warmen und lufttrockenen Räumen benötigen die Pflanzen mehr als im Freien. Eine ausreichende Wasserversorgung ist wichtig. Gießen Sie deshalb regelmäßig Ihren Weihnachtsbaum, um eine Wassernachlieferung sicherzustellen. Ist der Wurzelballen jedoch zu nass, bilden sich leicht Wurzelfäulen.

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2021 – Gartentipp 49 – Höchste Zeit für Zwiebelblumen

Die Hauptpflanzzeit für frühlingsblühende Zwiebelblumen sind die Monate September und Oktober. Aber vielleicht kam man noch nicht zum Pflanzen, hat noch Restposten gekauft oder hat zu Nikolaus Blumenzwiebeln geschenkt bekommen. Dann ist es noch nicht zu spät, aber höchste Zeit, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Milde Temperaturen sorgen dafür, dass der Boden noch nicht gefroren ist. Gute Bedingungen, die Blumenzwiebeln zu pflanzen. Jeder Tag zählt, damit sich noch Wurzeln bilden können.

 

Schöne Blüten durch gute Zwiebelqualität

Tulpen, Narzissen und Krokusse zaubern den Frühling in den Garten. Im Frühsommer erscheinen die teilweise sehr großen Kugeln des Zierlauchs. Als Zwiebelpflanzen werden sie im Herbst gepflanzt, um dann im nächsten Jahr zu erblühen. Grundsätzlich müssen die Blumenzwiebeln noch fest, ohne Fraßschäden und nicht völlig vertrocknet sein. Zeigen sich kleine Triebspitzen oder weiße Wurzelansätze, so schadet dies nicht. Zwiebeln mit langen, brüchigen Wurzel- oder Triebauswüchsen oder gar schimmelige Zwiebeln pflanzen Sie jedoch nicht mehr. Der Pilzbefall schädigt die Zwiebeln in der Regel so stark, dass sie nicht zum Blühen kommen.

Auch sind gute Lagerbedingungen ausschlaggebend für den Blütenerfolg. Kühl, jedoch keinesfalls frostig, trocken und dunkel werden die Blumenzwiebeln aufbewahrt bis sie ihren Platz in der Erde bekommen.

 

Pflanztipps im Garten

Für das Pflanzen im Garten wird es höchste Zeit, da das Wurzelwachstum zwischen fünf und acht Grad Bodentemperatur am besten ist. Für die Pflanztiefe und den Abstand gilt die Faustregel: doppelte Pflanztiefe wie die Zwiebelhöhe, zwei bis drei Zwiebelbreiten voneinander entfernt. Größere Zwiebeln werden einzeln mit der Handschaufel oder einem speziellen Pflanzer für Blumenzwiebeln gepflanzt. Bei kleineren Zwiebeln kann man eine kleine flächige Grube ausheben und in größeren Gruppen pflanzen. Wichtig ist ein durchlässiger Boden. Bei zu viel Nässe oder gar Staunässe im Winter faulen die Zwiebeln. Besonders bei schweren Böden ist eine Drainageschicht aus grobem Sand oder Kies sinnvoll. Sind frostige Tage bzw. Nächte angesagt schützt eine Schicht aus Laubblättern auf den Pflanzstellen. Der Boden wird dadurch geschützt, hält länger warm und die Wurzeln können sich noch bilden.

 

Zwiebelblumen im Topf

Ist es draußen schon zu kalt? Wissen Sie noch nicht wo die Blumenzwiebeln ihren Platz im Garten bekommen sollen? Pflanzen Sie die Zwiebeln stattdessen in Töpfe mit mehr als 14 Zentimeter Durchmesser. Auf eine Drainageschicht von wenigen Zentimetern mit Kies, Blähton oder anderem Material füllen Sie eine Schicht lockere und durchlässige Blumenerde ein. Dann folgen die Zwiebeln. Der Pflanzabstand kann eng sein, lediglich die Wurzeln müssen genügend Raum haben. Für einen reichblühenden Frühling verwendet man die gleichen Arten oder Sorten, um elegante Harmonie zu zaubern. Verschiedene Zwiebelpflanzen bilden lustige und bunte Blumenbilder. Ein höheres Gefäß kann sogar mehrlagig mit Blumenzwiebeln belegt werden. Kleine Zwiebeln wie Krokusse, Traubenhyazinthen oder Schneeglöckchen kommen als letzte Pflanzen-Schicht bevor der Abschluss wieder mit Erde gemacht wird. Nun gießen Sie die Pflanzung an.

Für eine ausreichende Wurzelbildung benötigen die getopften Zwiebeln in den nächsten drei bis vier Wochen Temperaturen von acht bis etwa zehn Grad Celsius. Sollte es draußen zu kalt sein, eignen sich Plätze in der Garage, im Gartenhaus oder im Keller. Später kommen die Gefäße auch bei kalten Temperaturen ins Freie. Eine mehrwöchige Kühlphase (um null Grad) ist nötig und fördert die Blütenbildung. Es eignet sich eine geschützte Stelle mit Winterschutz auf dem Balkon oder der Topf wird in der Erde eingegraben.

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2021 – Gartentipp 48 – Blüten zur Weihnachtszeit

Blühende Zweige an Weihnachten sind ein schöner Brauch. Die Barbarazweige im Advent haben eine lange Tradition. „Holen Sie jetzt Zweige von Blütengehölzen in die Wohnung, dann können Sie am Heiligen Abend ein Blütenwunder erleben“, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Blüten in der tristen Jahreszeit künden schon vom Frühling. Verschiedene Gartengehölze eignen sich zum Vortreiben in der Wohnung. Die leichten Fröste in den vergangenen Nächten sind gute Voraussetzungen. Nutzen Sie die Gelegenheit und schneiden Sie passende Gehölze.

 

Barbara-Zweige

Der Schnitt der „Barbara-Zweige“ erfolgt traditionell am 4. Dezember, dem Namenstag der Heiligen Barbara. Die bis Heilig Abend erscheinenden Blüten symbolisieren neues Leben in der dunklen Zeit und die Geburt Jesu.

Die Legende erzählt: Als sich die Heilige Barbara zum Christentum bekannte, widersetzte sie sich dem Willen ihres Vaters. Um sie wieder davon abzubringen, ließ er seine Tochter zunächst in einen Turm sperren. Als sie später in ein Gefängnis verlegt wurde, verfing sich auf dem Weg dorthin ein Kirschbaum-Zweig im Kleid der jungen Frau. Diesen stellte sie dann in ihren mit Wasser gefüllten Trinkbecher. Es erblühte der Zweig – es war der Tag, an dem sie zum Tode verurteilt wurde.

 

Für Barbarazweige geeignete Gehölze

Üblicherweise werden die (jungen) Triebe frühblühender Kirschensorten verwendet, da diese in der Regel zuverlässig ihre weißen Blüten zu Weihnachten zeigen. Aber auch andere Obstgehölze sowie winter- und frühlingsblühende Ziergehölze können Sie im Garten schneiden. Es eignen sich japanische Zierquitten, Forsythien, aber auch Zierformen von Pflaume und Kirsche. Da winterblühende Gehölze wie Winterschneeball, Zaubernuss und Winterjasmin schon von selbst in wenigen Wochen draußen erblühen, lassen sich diese Zweige besonders gut antreiben. Achten Sie beim Schneiden auf die Knospen am Trieb: dickere, rundliche Knospen öffnen sich zu Blüten, dünne und spitze Knospen bilden Blätter.

Stehen sowieso Schnittmaßnahmen im winterlichen Garten an, z.B. Auslichten der Sträucher oder jährlicher Baumschnitt, finden abgeschnittene Triebe einen wunderbaren Platz in der warmen Wohnung. Übrigens können Sie über den ganzen Winter Zweige schneiden, die in kurzer Zeit ein Blütenmeer ins Zimmer zaubern.

 

Voraussetzungen für eine schöne Blüte

Gehölze in der freien Natur benötigen eine winterliche Ruhephase, um wieder auszutreiben und zu blühen. Vorangegangene Fröste sind deshalb gut, bevor Zweige für die Treiberei geschnitten werden. Sie sorgen dafür, dass die Knospen gleichmäßig erblühen. Notfalls legt man die Zweige über Nacht in die Gefriertruhe. Die „Barbarazweige“ wecken Sie mit einem Wärmebad aus dem Winterschlaf. Dazu legen Sie die Zweige für wenige Stunden in eine Wanne mit warmem Wasser um 35 Grad Celsius.

Anschließend schneiden Sie die dünnen Zweige mit einem scharfen Messer an. Der Anschnitt sollte so lang und schräg wie möglich sein, damit möglichst viel Wasser aufgenommen werden kann. Kräftigere Äste werden mit einem Hammer leicht angeklopft. Das spaltet die Holzfasern leicht auf. Unmittelbar danach stellen Sie die Zweige in handwarmes Wasser. Es ist sinnvoll, alle drei bis vier Tage das Wasser zu wechseln und die Vase zu reinigen. Bakterien könnten sonst die Leitungsbahnen verstopfen. Auch wenn die Lufttemperaturen zum Antreiben nicht zu kalt sein dürfen, wäre ein Platz neben der Heizung oder den Ofen denkbar ungünstig. Durch die geringe Luftfeuchtigkeit trocknen die Blütenknospen häufig ein bevor sie ihre Blüten öffnen.

 

(Bilder: Bayerische Gartenakademie sowie Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2021 – Gartentipp 47 – Blühende Sterne für den Advent

 

Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima) schmücken mit ihren Blüten viele Wohnungen im Advent. Damit Sie auch über die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit hinaus Freude an der Pflanze haben, geben die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie wertvolle Tipps.

Für jeden Geschmack und Platzbedarf gibt es passende Exemplare: ob in rot, rosa oder weiß, ob Minipflanze oder Hochstämmchen. Beherzigt man beim Kauf und der Pflege der Weihnachtssterne einige Tipps, dann bleiben die Pflanzen über Wochen schön.

 

Einkaufen und Transportieren

Achten Sie auf vollständig und kräftig belaubte Exemplare. Hängen die Blätter oder sind sie sogar eingerollt, dann werden Sie keine lange Freude mit den Weihnachtssternen haben. Ein Teil der Blüten (Cyathien) sollte noch geschlossen sein. Diese sitzen fast unscheinbar im Inneren der bunten Hochblätter (Brakteen). Man spricht man von überblühten, überständigen Pflanzen, wenn die Blüten bereits zum Teil oder ganz abgefallen sind.

Weihnachtssterne reagieren empfindlich auf Zugluft und Kälte. Lassen Sie Sonderangebote, die in Supermarktketten bei kühlen Temperaturen auf dem Boden stehen oder auf Wochenmärkten im Freien verkauft werden, stehen. Die Pflanzen leben oft nicht lange. Auch schaden lange Transportzeiten in Dunkelheit und kühler Umgebung sowie die hohe Luftfeuchtigkeit in den Folienverpackungen. Fachgeschäfte verpacken die empfindlichen Weihnachtssterne rundum mit Papier, bevor der Kunde ins Freie tritt. Dann schnell nach Hause, damit die Pflanze in die warme Wohnung kommen.

 

Tipps für zuhause

 

Der Weihnachtsstern mag es gerne hell und warm. Er bevorzugt Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Auch hier gilt: keine Zugluft. Stellen Sie daher beim Lüften die Pflanze an einen anderen Ort. Der Wurzelballen benötigt stets leichte Feuchtigkeit. Ist die Erde zu nass, sterben Wurzeln ab und die Pflanze verliert Blätter. Achten Sie darauf, dass im Übertopf kein Wasser steht. Mit optimaler Pflege und guter Pflanzenqualität schmückt der Weihnachtstern auch noch nach den Feiertagen für lange Zeit.

Sie möchten Ausprobieren, ob der Weihnachtsstern wieder blüht? Nach dem Abblühen erfolgt ein leichter Rückschnitt. Ein sonniger Platz und immer wieder leichtes Düngen sorgt für kräftiges Wachstum während des Sommers. Ab Mitte Oktober verdunkelt man die Pflanzen für etwa 13 Stunden, indem über Nacht ein Karton darüber gestülpt wird. Rechtzeitig zu Weihnachten haben sich dann auch die grünen Hochblätter wieder gefärbt.

 

Wussten Sie,……

dass der Weihnachtsstern zu den Wolfsmilchgewächsen gehört, deren Milchsaft Hautreizungen hervorrufen kann?

dass der Weihnachtsstern ursprünglich aus den tropischen Laubwäldern Mexikos, Mittel- und Südamerikas kommt? Dort ist er ein immergrüner Strauch mit verholztem Stamm und spärlicher Verzweigung. Er kann Wuchshöhen bis zu vier Metern erreichen.

dass der Name „Poinsettie“, wie der Weihnachtsstern auch genannt wird, von Joel Roberts Poinsett kommt. An seinem Todestag, am 12. Dezember, werden deshalb traditionell in den USA besonders viele Weihnachtssterne verschenkt.

 

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

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2021 – Gartentipp 46 – Zeit für den Bodencheck

Die richtige Ernährung der Pflanzen sorgt für gutes Wachstum und Pflanzengesundheit. Um optimal zu düngen spielen die Nährstoffe im Gartenboden eine wichtige Rolle. Doch welche Nährstoffe sind schon im Boden vorhanden? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen eine Bodenprobe im Spätherbst.

Nur wer weiß, welche Nährstoffe im Gartenboden vorhanden sind, kann richtig düngen. Bei einer Untersuchung im Bodenlabor werden vorhandene Nährstoffgehalte und andere wichtige Eigenschaften des Bodens ermittelt.

 

Der Zeitpunkt

Eigentlich hat der Zeitpunkt der Probenahme keinen Einfluss auf die Ergebnisse, bis auf die Bestimmung pflanzenverfügbaren Stickstoffs. Sinnvoll ist jedoch die Zeit im Spätherbst oder zeitigem Frühjahr, wenn die Beete leergeräumt sind. Eine Bodenuntersuchung muss nicht jedes Jahr durchgeführt werden, da sich die Nährstoffgehalte wenig verändern. Im Gemüsegarten jedoch, wo einige nährstoffbedürftige Pflanzen stehen und daher auch gedüngt wird, ist eine Probenahme etwa alle fünf Jahre zu empfehlen. Sie kennen Ihre Bodenart nicht? Dann ist eine Untersuchung des Gartenbodens wichtig, ebenso vor einer Neuanlage des Gartens, um einen ersten Einblick in den Boden zu bekommen.

 

Das richtige Maß

Werden die Gartenflächen unterschiedlich genutzt und bewirtschaftet (Obstgarten, Gemüsegarten, Ziergarten, Rasen), benötigt man eine getrennte Beprobung. Hierfür nimmt man zehn bis 15 Einstiche einer einheitlich bewirtschafteten Fläche, in der Regel bis 20 bzw. 30 Zentimetern Tiefe bei Gemüsebeeten und Staudenflächen. Bei Rasenflächen genügen zehn Zentimeter, für Bäume und Obstgehölze ist eine Beprobung von 60 bis 90 Zentimeter sinnvoll. Bei Obst- und Gartenbauvereinen bzw. Siedlerverbänden oder anderen Stellen können oft Hilfsmittel geliehen werden. Wer keinen Bohrstock hat, verwendet für Tiefen bis 30 Zentimeter einen Spaten. Die gesammelte Erde zerkleinert man, mischt sie und verpackt 500 Gramm für das Bodenlabor.

 

Die Bodenuntersuchung

Die Standard-Bodenuntersuchung gibt Aufschluss über Bodenart, Phosphat- und Kalium-Werte sowie den pH-Wert (Säuregehalt des Bodens). Oft lässt man Magnesium-Wert und Humusgehalt zusätzlich untersuchen. Der Humusgehalt zeigt an, wieviel organische Substanz sich im Boden befindet. Bei intensiver Nutzung baut sich Humus ab und setzt Nährstoffe frei, die den Pflanzen als Dünger dienen. In der Regel wird der Stickstoffgehalt im Boden nicht mit analysiert, da er sehr veränderlich ist. Mit einem Nitratschnelltest lassen sich die aktuellen Stickstoffwerte vor jeder Kulturpflanzung oder Aussaat auch vom Freizeitgärtner selbst ermitteln.

 

Der Nutzen einer Bodenprobe

Mit Hilfe der Bodenuntersuchungsergebnisse können Sie zielgerichtet Düngen. Oft zeigt sich nämlich, dass Volldünger nicht nötig sind. Eine wertvolle Grunddüngung erhalten Sie durch das Ausbringen des eigenen Kompostes. Außerdem fördert er ein aktives Bodenleben. Die Ergebnisse einer Bodenanalyse geben häufig auch Aufschluss, warum bestimmte Ernährungsstörungen wie Stippe oder Eisenmangel auftreten.

Die Bodenprobe ist ein wichtiger Check, um den eigenen Gartenboden kennenzulernen, damit bodenschonend und fachgerecht gehandelt werden kann.

 

Tag des Bodens

Der Boden ist ein wertvolles Gut und Ausgangspunkt allen Lebens auf der Erde. Alljährlich zum Internationalen Tag des Bodens (Weltbodentag 5. Dezember) bietet die Bayerische Gartenakademie schon seit vielen Jahren ein Seminar für Freizeitgärtner und Interessierte an. Am 3. Dezember 2021 ist es wieder soweit. Unter dem Thema „Bodenpflege im Klimawandel“ findet das Seminar. Auf der Homepage finden Sie weitere Hinweise in welchem Format das Seminar stattfinden wird. https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/veranstaltungen/212811/index.php

 

Möchten Sie weitere Details über die Bodenprobe und die Düngung erfahren, finden Sie wertvolle Hinweise in den Informationsschriften der Bayerischen Gartenakademie.

https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/infoschriften/081370/index.php

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/duengungsbrosch%C3%BCre_bericht_2.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=FNvp89b4Qt8

 

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

http://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/gartendokumente/wochentipps/287085/index.php

2021 – Gartentipp 45 – Obst und Gemüse für den Winter lagern

Damit die Wintervorräte lange frisch bleiben, benötigen sie gute Lagerbedingungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps, wie Sie die Obst- und Gemüseernte aufbewahren können.

Knackiges Obst und Gemüse während der kalten Jahreszeit liefert gesunde Frische. Wenn die Ernte aus dem Garten kommt, dann ist dies unschlagbar regional.

Erntegut einlagern

Für eine Lagerung über einen längeren Zeitraum eignet sich nur gesundes Herbst- und Wintergemüse sowie Äpfel ohne Verletzungen, Schimmel-, Faulstellen oder andere Schädigungen. Rote Bete, Möhren und andere Knollen- und Wurzelgemüse werden für eine bessere Haltbarkeit nicht gewaschen, sondern kommen mit leicht anhaftender Erde in Eimer, Kisten oder einen großen Plastiksack. Vorher wird das Grün abgedreht. Hat es geregnet, so warten Sie noch ein paar Tage mit dem Ernten, damit die Erde am Gemüse nicht zu feucht ist. Das beugt Schimmeln und Faulen vor. Bei Kernobst eignen sich spät reifende Sorten, die zu einer möglichst langen Lagerfähigkeit knapp reif gepflückt werden. Wenn die Schalenfarbe von grün nach gelb umfärbt ist der optimale Erntezeitpunkt. Für die Lagerung sortieren Sie das Erntegut sorgfältig aus. Beim Durchsehen des gelagerten Obstes und Gemüses alle paar Tage können Sie schnell reagieren und geschädigtes Lagergut entfernen, bevor anderes angesteckt wird.

Lagerbedingungen schaffen

Kühle und nicht zu trockene Lagerbedingungen sind nötig, um geerntetes Obst und Gemüse lang frisch zu halten. Lehm- und Erdkeller gibt es heute kaum mehr. Moderne Keller sind in der Regel zu warm und zu trocken. Nutzen Sie daher die kühlsten Möglichkeiten: Schuppen, Garage, schattige Balkone oder Kellerschächte. Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren. Wird es kalt und sinken die Außentemperaturen unter minus vier Grad schützen eine Decke, mehrere Lagen Zeitungspapier, Jutesäcke oder ähnliches noch eine Zeit lang. Zudem wirken diese luftdurchlässigen Materialien gegen rasche Temperaturschwankungen. Erdmieten werden wieder verstärkt genutzt. Dabei werden Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln oder ähnliches in den Boden eingegraben und mit Deckeln oder Gittern abgedeckt, was vor Mäusefraß schützt. Das Lagergut selbst bekommt eine Bedeckung aus trockenem Stroh zum Luftaustausch und eventuell trockene Erde oder trockenen Sand.

Gartenbeete lange nutzen

Kälteunempfindliche Gemüse lassen Sie am besten so lange wie möglich im Beet stehen. An milden Tagen wachsen die Pflanzen oft noch. Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen sogar leichte Fröste, die sich mit Vlies zuverlässig abhalten lassen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.

Grundsätzliche Lagertipps

Lagern Sie Gemüse und Kartoffeln nicht zusammen mit Obst. Besonders Äpfel bilden das Reifegas Ethylen, was Kartoffeln austreiben und Gemüse schneller welken lässt. Übrigens werden Kartoffeln nicht unter fünf Grad Celsius gelagert, da sie sonst Stärke in Zucker umbauen. Wo möglich, werden späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.

Wem nur relativ warme Räume zum Lagern bleiben, kann zum Aufbewahren große Plastiktüten verwenden. Diese verhindert ein schnelles Austrocknen und verzögert das Nachreifen. Wenige kleine Schlitze oder Löcher mit einer Stricknadel sorgen für den nötigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.

Kontrollieren Sie alle paar Tage Ihr Vorratslager! Krankes und faules wird gleich aussortiert, um eine Ansteckung zu verhindern. Beugen Sie Mäusefraß vor, indem Sie Fallen stellen. Früher reifende Apfelsorten essen und verarbeiten Sie stets zuerst. Dann profitieren Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Ware.

(Bilder: Christine Scherer © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim)

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-3333) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie@lwg.bayern.de

Bilder und Text: © Bayerische Gartenakademie an der LWG Veitshöchheim, mit freundlicher Genehmigung

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